Zug und Flug: Verkehr läuft nach Warnstreik wieder weitgehend normal
Nach dem bundesweiten Verkehrs-Warnstreik am Montag fuhren die Züge des Regionalverkehrs im Norden Dienstagmorgen wieder planmäßig. Im Fernverkehr gab es noch einzelne Ausfälle und Verspätungen. An den norddeutschen Flughäfen und im Schiffsverkehr normalisierte sich die Lage ebenfalls.
"Im Fernverkehr fallen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus", teilte ein Konzernsprecher der Bahn Dienstag mit. Infos dazu gab es beispielsweise auf Homepage der Bahn. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr lief in Niedersachsen, Hamburg und Bremen ohne streikbedingte Ausfälle. In Schleswig-Holstein war der RE4 zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Lübeck als Folge des Streiks am Dienstagmorgen noch ausgefallen. Auf weiteren Strecken gab es Verspätungen, die allerdings aufgrund von Pannen und Bauarbeiten. Im Schienengüterverkehr würden schon seit Montagabend die ersten Züge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen des Nordens wieder angefahren, so der Bahn-Sprecher.
Nach Streik: Flüge aus Hamburg, Hannover und Bremen starten wieder
Am Hamburger Flughafen waren um kurz nach 6 Uhr die ersten Flüge etwa nach Thessaloniki, Frankfurt und München gestartet. Der Airport rechnete für den Tag mit einer stärkeren Auslastung an den Sicherheitskontrollen, Passagiere sollten deshalb mehr Zeit einplanen. Am Morgen war die Lage aber noch entspannt. Auch in Bremen und Hannover wurde der Flugverkehr wieder aufgenommen. Es könne aber noch zu Ausfällen und Verspätungen kommen, hieß es vom Airport.
Auch im Schiffsverkehr wurde die Arbeit wieder aufgenommen: Seit 7 Uhr waren die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals wieder geöffnet, Frachter konnten von Kiel nach Brunsbüttel fahren und umgekehrt. Die Lotsenversetzer im Hamburger Hafen sollen seit 6 Uhr wieder im Dienst gewesen sein und Lotsen zu den Schiffen befördern.
Einschränkungen und Behinderungen im ganzen Norden
Der Verkehrs-Warnstreik, zu dem die Gewerkschaften EVG und ver.di aufgerufen hatten, hatte am Montag in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg zu vielen Einschränkungen geführt. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn stand komplett still, zudem wurden Hunderte Flüge abgesagt. Das befürchtete Chaos auf den Straßen im Berufsverkehr blieb aber aus. Am Montagnachmittag wurde der Bahn-Regionalverkehr immerhin auf einzelnen Strecken wieder aufgenommen.
Auch Zugverbindungen anderer Bahn-Unternehmen betroffen
Betroffen vom Streik war auch der Regional- und S-Bahnverkehr anderer Eisenbahn-Unternehmen. Dazu gehörten unter anderem die Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, Nordwestbahn, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn. Sie wurden zwar nicht direkt bestreikt, viele Züge mussten aber trotzdem stehenbleiben, weil Beschäftigte in den Stellwerken der DB Netz streikten.
Viele Flugausfälle auf den Airports im Norden
Am Hamburger Flughafen gab es am Montag keine Abflüge, weil die Sicherheitskontrolle komplett geschlossen wurde. Der Warnstreik traf auch Niedersachsens größten Flughafen Hannover-Langenhagen, an dem kein regulärer Flugbetrieb stattfand. Der Flughafen Bremen hatte ebenfalls alle Starts und Landungen von Passagiermaschinen gestrichen. Nicht von den Warnstreiks betroffen war nach NDR Informationen hingegen der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO).
Notbetrieb im Hamburger Elbtunnel
Trotz eines Streiks bei der Autobahn GmbH gab es im und rund um den Elbtunnel in Hamburg keine größeren Probleme. Nach einer Entscheidung des Hamburger Landesarbeitsgerichts vom Sonntag gab es einen Notbetrieb in der Tunnelbetriebszentrale, von der aus auch fünf weitere Straßentunnel in Hamburg gesteuert und überwacht werden. Den Verkehrsleitzentralen der Polizei und dem ADAC zufolge lief der Berufsverkehr auf den Autobahnen und Straßen vielerorts im Norden "wie üblich".
Rund 350.000 Beschäftigte zum Streik aufgerufen
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte die rund 230.000 Beschäftigten aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, in denen es derzeit Tarifverhandlungen gibt, am vergangenen Donnerstag zu dem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Auch die Gewerkschaft ver.di hatte rund 120.000 Beschäftigte, die in dieser Sparte tätig sind, zum Arbeitskampf aufgerufen. Darunter waren an den Flughäfen auch die Beschäftigen der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit.