Warnstreik stoppt Bahnverkehr: Sonst kaum Auswirkungen in MV
Der bundesweite Streik hat in Mecklenburg-Vorpommern am Montagmorgen den Verkehr der Fern- und Regionalzüge gestoppt, sonst aber kaum Auswirkungen nach sich gezogen. Auf den Straßen gab es kein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen.
Nach Angaben der Polizei gab es in Mecklenburg-Vorpommern am Montagmorgen im Berufsverkehr etwas mehr Verkehr auf den Straßen, aber nur in Rostock wenige Staus auf den am meisten genutzten Zufahrtsstraßen. Das sei aber montags, auch wegen der Baustellen auf der Bundesstraße 105, dort fast immer morgens so, hieß es weiter. Dagegen stand der Bahnverkehr komplett still.
Bahnverkehr steht still
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bestreikt den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr in Deutschland. So fuhren auch auf den Hauptstrecken zwischen Berlin-Rostock sowie Berlin-Pasewalk-Stralsund keine Züge. Deshalb hatten am Morgen auch die Privatbahn ODEG und die Usedomer Bäderbahn ihre Züge in den Depots gelassen. Die ODEG fährt unter anderem zwischen Rostock und Stralsund, was sonst viele Pendler nutzen. "Unser primäres Ziel ist es, ab Dienstagfrüh das vollständige Fahrplanangebot wieder anzubieten", hieß es von der Deutschen Bahn AG. Busse und Fähren waren in Mecklenburg-Vorpommern zunächst nicht vom Streik betroffen.
Was fährt am Montag nicht in Mecklenburg-Vorpommern?
- Züge der Deutschen Bahn
- Züge von ODEG und UBB
- Streik könnte Auswirkungen auf S-Bahn-Verkehr in Rostock haben
Was fährt am Montag in Mecklenburg-Vorpommern?
- Straßenbahn und Busse unter anderem:
- von Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Rebus, UBB
- Fähren der Weißen Flotte und Reederei Hiddensee
- Mollibahn
Pendler waren gut auf Streik eingestellt
Insgesamt war Mecklenburg-Vorpommern weniger stark betroffen als andere Bundesländer. Im Nahverkehr fuhren Straßenbahnen, Busse und Schulbusse. Die Menschen im Land hatten sich offensichtlich auf den Streik gut eingestellt. Denn in den Bahnhöfen in Schwerin, Stralsund, Rostock oder Neubrandenburg war am Morgen kaum jemand anzutreffen, der vergeblich auf seinen Zug wartete.
Möglicherweise erste fahrende Züge am Nachmittag
Die Gewerkschaften ver.di und EVG haben bis Mitternacht zum Streik aufgerufen. Auf einigen Bahnhöfen im Nordosten und auch auf der Internetseite der Deutschen Bahn wurden am Vormittag für den Nachmittag vereinzelt wieder Regionalzüge angezeigt. Ob diese wirklich fahren sei allerdings unklar. Es hänge vom Streikverlauf ab und davon, wie viele Mitarbeiter aus den späteren Schichten sich am Streik beteiligen, sagte ein Bahnsprecher dem NDR in MV. Da die Beteiligung bisher sehr hoch ist, seien die Chancen, dass heute noch Züge fahren, wohl eher gering.
Tarifverhandlungen laufen weiter
Mit der EVG für die Beschäftigten bei Bahn und Busunternehmen und ver.di für die Beschäftigten von Bund und Kommunen haben gleich zwei Gewerkschaften zum Streik aufgerufen. Die EVG fordert zwölf Prozent mehr Gehalt - mindestens aber ein Plus von 650 Euro im Monat. Ver.di fordert 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber bieten in beiden Fällen eine Erhöhung um fünf Prozent und Einmalzahlungen. Im öffentlichen Dienst wird am Montag weiter verhandelt. Die Gespräche zwischen Bahn und EVG sollen erst nach Ostern fortgesetzt werden.