VIDEO: "Speedweek": Polizei kontrolliert verstärkt Tempoverstöße (3 Min)

"Blitzermarathon" im Norden - Tausende Verstöße und Anzeigen

Stand: 15.04.2025 20:48 Uhr

Mit verstärkten Geschwindigkeitskontrollen wollte die Polizei in der vergangenen Woche die Verkehrssicherheit auf Deutschlands Straßen erhöhen. Am sogenannten Blitzermarathon beteiligten sich auch Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.

Bei dem Blitzermarathon der Polizei sind in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Temposünder erwischt worden. Von mehr als 10.000 kontrollierten Fahrzeugen waren laut Polizei rund 1.300 zu schnell unterwegs. Kontrolliert wurde demnach insbesondere am Mittwoch an mehr als 50 Messstellen. Zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit sei die häufigste Unfallursache im Nordosten, so die Polizei.

Mecklenburg-Vorpommern: Verstärkte Tempokontrollen im gesamten April

Die Geschwindigkeit auf den Straßen werde in Mecklenburg-Vorpommern jedoch nicht nur während des Blitzermarathons, sondern im gesamten Monat April verstärkt kontrolliert, hieß es. Laut dem Polizeipräsidium in Neubrandenburg wurden allein zum Auftakt am 1. April landesweit fast 800 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt.

Bei der Aktionswoche waren nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) 14 der 16 Bundesländer dabei - nur das Saarland und Berlin machten nicht mit. Schwerpunkte waren unter anderem Bereiche in der Nähe von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern oder Baustellen. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat die Polizei die ganze Woche über verstärkt die Einhaltung von Tempolimits kontrolliert. Andere Bundesländer wie Hamburg hatten sich neben Mecklenburg-Vorpommern auf den Schwerpunkttag am Mittwoch konzentriert.

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Obwohl die Aktion in der Hansestadt groß angekündigt worden war, stellte die Polizei allein am Mittwoch mehr als 1.000 Geschwindigkeitsverstöße fest. Den Negativ-Rekord stellte ein 21 Jahre alter Polo-Fahrer auf: In Höhe Moorfleet bretterte er mit 189 Stundenkilometern über die Autobahn, erlaubt ist dort Tempo 80. Nun drohen ihm ein Bußgeld von mehr als 700 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Insgesamt wurden mehr als 700 Autofahrerinnen und -fahrer überprüft. Addiert man zu den mobilen Kontrollen mit Radarpistole und Blitzeranhänger auch die stationären Anlagen hinzu, zählte die Polizei insgesamt sogar mehr als 1.700 Geschwindigkeitsverstöße. Auch sogenannte Autoposer sollten überall in der Stadt kontrolliert werden.

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Niedersachsen: 8.500 Kontrollierte müssen mit Anzeigen rechnen

Das Ergebnis des Blitzermarathons in Niedersachsen: Rund 8.500 Fahrzeuge waren zu schnell unterwegs. Das gab das Niedersächsische Innenministerium am Dienstag bekannt. Kontrolliert wurden im Rahmen des Blitzermarathons demnach rund 253.000 Fahrzeuge, im Jahr zuvor waren es mit rund 107.000 deutlich weniger.

Wer zu schnell fuhr und dabei erwischt wurde, müsse nun mit einer Anzeige rechnen, teilte das Ministerium weiter mit. Zudem hagelte es für die Raserinnen und Raser Kritik von Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens. Rasen sei die Todesursache Nummer 1, so die Ministerin. "Wer zu schnell unterwegs ist, bringt sich und andere in Lebensgefahr", kritisierte sie.

Die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen (GdP) betonte, wie wichtig Aktionstage wie der "Blitzermarathon" seien. Es gehe dabei nicht nur darum, Temposünder zu finden, sondern auch um Prävention: "Die Aktionen sind vor allem wichtig, um das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmenden für die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit zu schärfen und auf das Problem hinzuweisen", heißt es von der GdP.

Schleswig-Holstein: Zusätzlicher Blitzer in Baustellenbereich der A21

Auch in Schleswig-Holstein hat die Polizei die gesamte Woche über verstärkt kontrolliert. "Bei uns gibt es keinen Schwerpunkttag und keinen klassischen Blitzermarathon", sagte Polizeisprecher Dennis Schneider. Die Beamten seien mit Videofahrzeugen unterwegs gewesen und nutzten mobile sowie stationäre Messanlagen.

Diesmal wurden mehr Autos und Lkw geblitzt als vor einem Jahr. Mehr als 18.600 Fahrzeuge wurden während der "Speedweek" geblitzt, teilte das Landespolizeiamt in Kiel mit. Werden Messungen der Polizei hinzugezählt, kommt die Behörde auf mehr als 20.500 Geschwindigkeitsverstöße. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres blitzte die Polizei annähernd 11.000 Fahrzeuge. Der Unterschied lässt sich laut Behörde unter anderem damit erklären, dass die Polizei während der Kontrollwoche diesmal zusätzlich einen Blitzer in einem Baustellenbereich der A21 einsetzte.

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NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 10.04.2025 | 18:00 Uhr

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