Unfallstatistik 2024: Deutlich weniger Verkehrstote in Niedersachsen
Noch nie hat es weniger Verkehrstote und Schwerverletzte in Niedersachsen gegeben als 2024. Auffällig ist laut Innenministerium, dass es mehr Todesopfer unter den jungen Erwachsenen gibt.
Am Montag hat Innenministerin Daniela Behrens (SPD) die Verkehrsunfallstatistik für 2024 in Hannover vorgestellt. Demnach verzeichnete die Polizei in Niedersachsen im vergangenen Jahr 209.001 Unfälle. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang von 1,8 Prozent. Zudem sind den Angaben zufolge 347 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen - 18 Prozent weniger als 2023, hieß es. Damit erreiche die Zahl der Verkehrstoten seit Beginn der statistischen Erhebungen vor mehr als 70 Jahren den niedrigsten Stand. Neben der Zahl der Verkehrstoten ging auch die Zahl der Schwer- und der Leichtverletzten laut Innenministerium zurück. Behrens nannte die niedrigeren Zahlen erfreulich, sagte aber auch: "Jeder Mensch, der bei einem Verkehrsunfall stirbt, ist einer zu viel".
Verkehrswacht: Tempo 80 auf der Landstraße könnte Zahl der Toten senken
Aus Sicht der Verkehrswacht Niedersachsen könnte die Zahl durch angepasste Geschwindigkeit noch stärker zurückgehen. Wenn alle Verkehrsteilnehmer auf Landstraßen 80 Kilometer in der Stunde fahren würden, "also die Lkw etwas schneller und die Pkw etwas langsamer, dann hätten wir weniger Überholdruck, es würden weniger Unfälle passieren, damit auch weniger Tote", sagte die Vizepräsidentin der Landesverkehrswacht Niedersachsen, Kirsten Lühmann, dem NDR Niedersachsen.
Zu hohes Tempo ist Hauptursache für tödliche Unfälle
So war laut Innenministerium war die Hauptursache für Verkehrsunfälle mit Todesopfern zu schnelles Fahren. Daneben führten das Missachten von Vorfahrt sowie Fehler beim Abbiegen und Überholen zu Unfällen. Zudem kamen laut der Statistik viele Unfälle aufgrund eines zu geringen Abstands zwischen den Fahrzeugen zustande. "Außerdem müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass sich weiter zu viele Menschen betrunken oder berauscht ans Steuer setzen oder zu schnell unterwegs sind", sagte Behrens. In dem Zuge kündigte die Innenministerin verstärkte Kontrollen an. Mit 256 Unfällen ereigneten sich etwa zwei Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle auf Landstraßen, hieß es.
Mehr junge Erwachsene unter den Todesopfern
Im vergangenen Jahr kamen laut Statistik sechs Kinder zwischen 5 und 14 Jahren bei Verkehrsunfällen ums Leben. 2023 waren es zehn in der Altersgruppe. Zudem starben 58 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren. Das sind laut Innenministerium fünf Todesopfer mehr als noch 2023. Fast die Hälfte von ihnen verstarb demnach bei sogenannten Baumunfällen. Unter den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren gab es mit 126 Todesopfern 16 weniger als 2023, hieß es. Laut Statistik saßen 41 Prozent davon als Fahrende oder Mitfahrende in einem Auto. Fast die Hälfte sei zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Insgesamt kamen 44 Fußgänger und 49 Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben. Zudem sind den Angaben zufolge 59 Menschen, die mit einem motorisierten Zweirad unterwegs waren, tödlich verunglückt. Die Zahl sei auf dem gleichen Niveau des Vorjahres geblieben.
