Arbeitsmarkt im März: Frühjahrsbelebung mit Haken
In Deutschland sind im ablaufenden Monat insgesamt 2,769 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Im Vergleich zum März 2023 ist das ein Anstieg um etwa 176.000, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Wie im Frühjahr üblich fiel die Zahl gegenüber dem Februar allerdings - diesmal um bundesweit 45.000. Auch die Quote ging von 6,1 Prozent im Februar auf 6,0 Prozent zurück.
Insgesamt ein relativ schwacher Aufwind, stellte BA-Chefin Andrea Nahles fest: "Die Richtung stimmt seit einer ganzen Weile nicht mehr." Das sei eine schleichende Bewegung, die bald wieder aufhören müsse. Zugleich betonte sie, es sei nicht an der Zeit, Katastrophentöne anzuschlagen. Die Konjukturflaute sei zwar am Arbeitsmarkt angekommen, er behaupte sich aber "weiter relativ gut", so Nahles.
Hamburg: Deutlichstes Jahresplus im Nordvergleich
Wie schon im Februar verzeichnet Hamburg unter den Nordländern den stärksten Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum März 2023. 11,7 Prozent mehr Frauen und Männer als vor einem Jahr waren in der Hansestadt ohne Job. Die aktuelle Gesamtzahl liegt bei 87.356. Die Quote beträgt 8,0 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als vor einem Monat, aber 0,7 mehr als vor einem Jahr.
Etwa 6.000 Beschäftigte im Hamburg verloren im März ihren Job und meldeten sich arbeitslos. Fast genauso viele Menschen fanden aber auch einen neuen. Besonders betroffen von Arbeitslosigkeit sind nach wie vor über 50-Jährige, Menschen ohne deutschen Pass und solche ohne Berufsabschluss.
Niedersachsen: 5,1 Prozent mehr Erwerbslose als vor einem Jahr
Die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,1 Prozent. Insgesamt waren 262.843 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die BA mitteilte. Das sind saisonbedingt 2,1 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote ging im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zurück.
Mecklenburg-Vorpommern: Geringes Wachstum drückt Stellenangebot
In Mecklenburg-Vorpommern waren im März im Vergleich zum Februar 2.400 weniger Menschen auf Jobsuche - insgesamt rund 68.000. Wie im Rest des Nordens gibt es allerdings ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresmonat - nämlich von 1.600. Die Quote lag im März 2023 bei 8,2 Prozent, jetzt sind es 8,3 Prozent.
"Im März standen Arbeitssuchenden insgesamt 16.750 sozialversicherungspflichtige Job zur Verfügung, dies sind 2.000 oder 10,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat", sagte Markus Biercher, der Chef der BA-Regionaldirektion Nord. Das geringe Wirtschaftswachstum führe dazu, dass Unternehmen den Arbeitgeber-Services der Arbeitsagenturen und Jobcenter insgesamt weniger Stellen meldeten. Der Bedarf an Fachkräften sei aber weiterhin hoch.
Schleswig-Holstein: Quote klettert von 5,6 auf 5,8 Prozent
Derselbe Trend in Schleswig-Holstein: Dort waren im ablaufenden Monat 93.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 5,3 Prozent mehr als im März 2023. Landesweit waren allerdings auch 9.300 Menschen mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.300 oder 2,4 Prozent gesunken. Die Quote beträgt aktuell 5,8 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Der Bundesagentur wurden in diesem Jahr landesweit insgesamt 15.200 freie Jobs gemeldet, das sind 4,6 Prozent weniger als im ersten Quartal 2023. "Trotz der gesamtpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen befindet sich der Arbeitsmarkt in einer weiterhin stabilen Verfassung", bilanzierte BA-Nord-Chef Biercher.