Strack-Zimmermann kritisiert Cosco-Einstieg im Hamburger Hafen
Seit einer Woche steht fest, dass der chinesische Staatskonzern Cosco beim Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen einsteigen darf. Kritik an dem Deal gab es am Dienstagabend im Überseeclub. Dort war die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), zu Gast.
"Ich hätte mir gewünscht, der Hafen-Deal hätte nicht stattgefunden", sagte Strack-Zimmermann zu NDR 90,3. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei mit dem Thema "salopper" umgegangen, das habe sie überrascht. In Wirtschaftskreisen sage man, es sei toll, wenn chinesische Firmen investieren. "Man muss einfach wissen, das machen die nicht, weil sie uns so lieb haben, sondern weil sie unser Know-how wollen."
Mehr Wachsamkeit im Umgang mit China gefordert
Die Diskussion über den Cosco-Einstieg sei wichtig gewesen, so die FDP-Politikerin: "Wir müssen, was die Abhängigkeit von China angeht, sensibler werden." Das war auch eine der Botschaften ihres Vortrags im Überseeclub. Alle großen europäischen Häfen seien zumindest teilweise in chinesischer Hand. Die Diskussion über den Hamburger Hafen sei da nur klein. Es gehe darum, wachsamer zu sein, "nicht hysterisch, aber auch nicht naiv".
Lob für neues Rüstungspaket für die Ukraine
Und mit Naivität dürfe man auch Russland nicht begegnen, denn Putin werde keine Ruhe geben, so Strack-Zimmermann. Das neue Rüstungspaket für die Ukraine im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro lobte Strack-Zimmermann noch mal ausdrücklich und forderte erneut mehr Geld für die Bundeswehr. Mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen lasse sich zwar viel bewegen, es reiche aber nicht.
"Wir würden alle gern mal durchatmen", sagte Strack-Zimmermann. "Aber wir müssen uns klar machen: Der Krieg hat nicht nachgelassen, er tobt mit unverminderter Härte."