Steigende Preise für Öl und Benzin durch Konflikt im Roten Meer
Die Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Schiffe im Roten Meer haben erste Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Ölpreise sind weltweit gestiegen, das macht sich auch an den Tankstellen bemerkbar.
In der vergangenen Woche waren Benzin und Diesel in Hamburg und Norddeutschland so günstig wie lange nicht mehr. Diesel kostete an einigen Tankstellen zeitweise etwas weniger als 1,60 Euro pro Liter. Das ist nun vorbei. Nach den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Frachter und Tanker im Roten Meer haben nicht nur Containerreedereien ihre Schiffe umgeleitet, sondern auch mehrere große Ölkonzerne wie etwa BP.
Gestiegene Transportkosten für Öl
Durch das Rote Meer und den Suezkanal werden nach Schätzungen etwa zehn bis zwölf Prozent aller Öltransporte weltweit abgewickelt. Durch den längeren Weg um die Südspitze Afrikas verteuert sich nun der Transport. Zudem stehen bereits fest eingeplante Mengen erst später zur Verfügung. Das lässt die Rohölpreise steigen, seit dem Wochenende schon um etwa fünf Prozent, es könnte aber noch mehr werden.
Preise für den Umweg werden an Verbraucher weitergereicht
Wie sich die Verzögerungen bei den Containertransporten konkret auswirken, ist noch schwer abzuschätzen. Aber auch die Containerreeder werden die höheren Preise für den Umweg sicherlich weiterreichen, und am Ende zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher. Bei einem einzelnen T-Shirt oder einem Handy machen die Transportkosten zwar nur ein paar Cent aus, bei größeren Dingen sind es aber schon mehrere Euro.
Mehr Fahrzeit der Reedereien
Für den Weg von Asien nach Europa rechnen die Reedereien im Schnitt mit etwa einer Woche mehr Fahrzeit. Reedereien wie Hapag-Lloyd müssen zudem auf einer Linie mehr Schiffe einsetzen, damit die Fahrpläne nicht zu sehr durcheinander geraten. Ob das kurz- oder mittelfristig erstmal zu Staus in den Häfen führt, wie es das während der Corona-Pandemie gab, ist noch nicht klar.
Nachfrage nach Schiffraum steigt
Indirekt profitieren die Reeder allerdings schon jetzt ein Stück weit von der kritischen Lage. Die Nachfrage nach Schiffsraum steigt - und das treibt die Aktienkurse in die Höhe. So haben zum Beispiel die Hapag-Lloyd-Anteile seit Donnerstag um etwa 25 Prozent zugelegt.