Reederei MSC reagiert auf Protest gegen Einstieg bei der HHLA
Nach den Protesten der Hafenarbeiter gegen den geplanten Teil-Verkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) meldet sich nun erstmals die Schweizer Reederei MSC zu Wort. Man nehme die Bedenken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gewerkschaftsseite sehr ernst, sagte eine Sprecherin.
Wütende Hafenarbeiter, die vor der MSC-Zentrale in der Hafencity und vor dem Rathaus protestieren, dazu ein offener Brief an den Senat, in dem die Beschäftigten mit Widerstand drohen: Es ist ein ungewöhnlich deutlicher Gegenwind, den Senat und die Schweizer Reederei MSC für ihren geplanten Hafen-Deal bekommen. Bei einer Online-Petition dagegen sind innerhalb weniger Stunden bereits fast 3.000 Unterschriften zusammengekommen.
MSC: Arbeitnehmerrechte werden beibehalten
MSC versucht nun, die Bedenken zu zerstreuen. Gemeinsam plane man eine Wachstumsgeschichte und sichere langfristig Arbeitsplätze, heißt es in einer Erklärung. Man werde ein verlässlicher Partner für alle Beschäftigten sein und habe mit dem Senat rechtsverbindlich vereinbart, dass alle Arbeitnehmerrechte beibehalten werden.
Reederei will deutlich mehr Container nach Hamburg bringen
MSC hatte in der vergangenen Woche zugesagt, dass ab 2031 pro Jahr allein durch das Schweizer Unternehmen eine Million Container in den Hamburger Hafen gebracht werden. Das ist etwa doppelt so viel wie bislang. Zudem will die Reederei in der Hafencity eine Zentrale für alle Aktivitäten in Deutschland bauen.
MSC soll 49,9 Prozent der HHLA bekommen
Die Stadt Hamburg und die Container-Reederei MSC hatten am Mittwoch vor einer Woche angekündigt, dass das Schweizer Unternehmen bei der HHLA einsteigen soll. Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an der börsennotierten HHLA. Diese soll künftig in einem Joint Venture gemeinsam geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten sollen. Dagegen waren am Dienstag nach Angaben der Gewerkschaft ver.di rund 2.500 Menschen auf die Straße gegangen und hatten lautstark gegen die Pläne protestiert.
Ver.di verurteilt "Nacht- und Nebelaktion des Senats"
Unterstützung erhielten die HHLA-Beschäftigten vom ver.di-Bundeskongress in Berlin. Die rund 900 Delegierten verabschiedeten eine Resolution, in der sie die "Nacht- und Nebelaktion" des Senats verurteilen. In dem Papier heißt es unter anderem: "Wir sehen eine Beteiligung von Reedereien an Hafenbetrieben insgesamt kritisch, weil durch diese Verbindungen der Druck auf Arbeitsbedingungen, Tarife und Arbeitsplätze erhöht wird."