Offener Brief: HHLA-Beschäftigte drohen dem Hamburger Senat
Nach der großen Demonstration am Dienstag drohen Mitarbeitende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) mit neuen Aktionen gegen den geplanten Teilverkauf der HHLA. In einem offenen Brief, der NDR 90,3 vorliegt, fordern sie, die Pläne zu stoppen.
In deutlichen Worten wenden sich die Hafenbeschäftigten an Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und an den gesamten Senat: Man erwarte eine öffentliche Erklärung, dass der Verkauf der städtischen Anteile an der HHLA neu überdacht und dass nach einer anderen Lösung gesucht wird für die strukturellen Probleme des Hafens. Und weiter: Sollte dies nicht geschehen, sei nicht ausschließen, dass es zu einer erheblichen Unruhe unter den Beschäftigten und zu Aktionen komme.
Gespräch mit Leonhard, ver.di und HHLA-Betriebsrat
Am Mittwochmorgen hatte sich Leonhard erstmals mit Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaft ver.di und des HHLA-Betriebsrates zu einem Gespräch über den HHLA-Teilverkauf getroffen. Das sei in vernünftiger Atmosphäre verlaufen, so ein Sprecher von Leonhard, weitere Gespräche seien geplant.
Kühne will vorerst doch kein Gegenangebot machen
Unterdessen sagte der Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne der Wochenzeitung "Die Zeit", dass er vorerst nun doch kein Gegenangebot für die HHLA abgeben wolle - anders, als noch vor einer Woche in Aussicht gestellt. Laut Kühne ist eine Übernahmeschlacht nicht gut. Und man würde aufgrund des stark gestiegenen Aktienkurses der HHLA zu viel bezahlen, wenn man jetzt versuche, mit aller Kraft an Aktien zu kommen.