Bremens Bürgermeister stichelt gegen Hamburger HHLA-Deal
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) zeigt sich unzufrieden mit dem geplanten Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA.
Der Hamburger Senat hatte bekannt gegeben, Anteile der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die Großreederei MSC zu veräußern. Im Gegenzug will die Schweizer Reederei Ladung aus anderen Häfen abziehen und nach Hamburg schleusen.
"Warum hat mich Peter nicht angerufen?"
"Warum hat mich Peter nicht vorher angerufen?", fragte Bremens Bürgermeister NDR 90,3 - und meinte damit seinen Hamburger Amts- und SPD-Parteikollegen Peter Tschentscher. Angesichts der Bedeutung hätte er gerne vorher davon gewusst, sagte Bovenschulte am Rande eines Empfangs der Eimsbütteler SPD.
"Ich habe das wie fast alle anderen aus der Presse erfahren. Da war ich durchaus überrascht. Die Hamburger glauben, dass das die richtige Entscheidung ist", sagte Bovenschulte. "In Bremen setzen wir darauf, dass wir eine enge Kooperation mit verschiedenen unterschiedlichen Reedereien haben."
Eine Kampfansage an Bremen?
Brisant ist der geplante Hamburger MSC-Einstieg, weil die Reederei am Terminal Bremerhaven beteiligt ist und nun mehr Ladung nach Hamburg bringen will. Also eine Kampfansage an Bremen? "Auf der anderen Seite kann es natürlich genauso gut zu einer Verlagerung von Ladung aus Hamburg nach Bremerhaven oder Wilhelmshaven kommen, weil es jetzt Reedereien gibt, die nicht zufrieden sind mit dem Einstieg von MSC."
Mit Genugtuung sieht Bremens Bürgermeister Statements von Hapag-Lloyd, eventuell Container nach Bremerhaven umzuleiten.