Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bei einem Besuch in Hamburg-Eimsbüttel. © NDR Foto: Reinhard Postelt
Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bei einem Besuch in Hamburg-Eimsbüttel. © NDR Foto: Reinhard Postelt
Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bei einem Besuch in Hamburg-Eimsbüttel. © NDR Foto: Reinhard Postelt
AUDIO: Bovenschulte sieht HHLA-Deal kritisch (1 Min)

Bremens Bürgermeister stichelt gegen Hamburger HHLA-Deal

Stand: 18.09.2023 12:38 Uhr

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) zeigt sich unzufrieden mit dem geplanten Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA.

Der Hamburger Senat hatte bekannt gegeben, Anteile der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die Großreederei MSC zu veräußern. Im Gegenzug will die Schweizer Reederei Ladung aus anderen Häfen abziehen und nach Hamburg schleusen.

"Warum hat mich Peter nicht angerufen?"

"Warum hat mich Peter nicht vorher angerufen?", fragte Bremens Bürgermeister NDR 90,3 - und meinte damit seinen Hamburger Amts- und SPD-Parteikollegen Peter Tschentscher. Angesichts der Bedeutung hätte er gerne vorher davon gewusst, sagte Bovenschulte am Rande eines Empfangs der Eimsbütteler SPD.

"Ich habe das wie fast alle anderen aus der Presse erfahren. Da war ich durchaus überrascht. Die Hamburger glauben, dass das die richtige Entscheidung ist", sagte Bovenschulte. "In Bremen setzen wir darauf, dass wir eine enge Kooperation mit verschiedenen unterschiedlichen Reedereien haben."

Weitere Informationen
Blick auf den HHLA Containerterminal am Burchardkai im Hamburger Hafen. © IMAGO / Chris Emil Janßen Foto: Chris Emil Janßen

MSC-Einstieg bei Hamburgs Hafenbetreiber HHLA: Fragen und Antworten

Wer sind HHLA und MSC? Was verspricht Hamburg sich vom Verkauf der städtischen Anteile an die Reederei? Welche Bedenken gibt es? mehr

Eine Kampfansage an Bremen?

Brisant ist der geplante Hamburger MSC-Einstieg, weil die Reederei am Terminal Bremerhaven beteiligt ist und nun mehr Ladung nach Hamburg bringen will. Also eine Kampfansage an Bremen? "Auf der anderen Seite kann es natürlich genauso gut zu einer Verlagerung von Ladung aus Hamburg nach Bremerhaven oder Wilhelmshaven kommen, weil es jetzt Reedereien gibt, die nicht zufrieden sind mit dem Einstieg von MSC."

Mit Genugtuung sieht Bremens Bürgermeister Statements von Hapag-Lloyd, eventuell Container nach Bremerhaven umzuleiten.

Weitere Informationen
Hamburgs Finansenator Andreas Dressel (SPD). © picture alliance/dpa Foto: Markus Scholz

Hamburgs Finanzsenator verteidigt HHLA-Deal gegen Kritik

MSC-Konkurrenten hätten Bedingungen der Stadt nicht akzeptieren wollen, so Finanzsenator Dressel (SPD). Inzwischen gibt es auch in seiner Partei Bedenken. mehr

Ein Schiff der MSC und ein Schlepper im Wasser. © Screenshot

HHLA-Teilverkauf: Zahlen zur Lage des Hamburger Hafens

Um den Hamburger Hafen ist ein Wettstreit entbrannt. Daten zeigen, welche Interessen die riesigen Container-Reedereien haben . mehr

Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen im Gespräch. © picture alliance/dpa Foto: Ulrich Perrey

Streit um HHLA-Deal: Was Hapag-Lloyd geplant hatte

Reederei-Chef Habben Jansen sprach mit dem NDR über seine Verhandlungen mit der Stadt über ein Konzept namens "Hamburg Ports". (16.09.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.09.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr