Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen. © picture alliance / SVEN SIMON Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON
Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen. © picture alliance / SVEN SIMON Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON
Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen. © picture alliance / SVEN SIMON Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON
AUDIO: Nach MSC-Deal: Hapag-Lloyd erwägt Verlagerung von Transportvolumen (1 Min)

HHLA-Deal: Hapag-Lloyd droht mit Abzug von Ladung

Stand: 15.09.2023 14:41 Uhr

Als Konsequenz aus dem Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA denkt die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd über die Verlagerung von Transportvolumen nach.

Hapag-Lloyd ist mit seinen Allianzpartnern bislang für mehr als die Hälfte des Umschlags in Hamburg verantwortlich - und war beim Rennen um eine Hafenbeteiligung leer ausgegangen.

Hapag-Lloyd-Chef: "Nur noch 70 oder 80 Prozent"

Fast alle Container, die Hapag-Lloyd nach Zentraleuropa bringt, oder die von dort aus verschifft werden, bringt Hapag-Lloyd bislang über Hamburg. Er könne sich vorstellen, dass es in Zukunft nur noch 70 bis 80 Prozent sind, sagte Reederei-Chef Rolf Habben Jansen der Agentur Reuters.

Höhe der Einbußen unklar

Wie viel Ladung der Hamburger Hafen dadurch verlieren würde, ist unklar. Der Einstieg von MSC beim Hafenbetreiber HHLA führt laut Habben Jansen dazu, dass sich der Wettbewerb im Hamburger Hafen ändere. Es könne nicht alles beim Alten bleiben, so der Vorstandschef. Da die Reedereien immer mehr große Containerschiffe einsetzen, würden für Hamburg die Chancen für weiteres Wachstum sinken. Hapag-Lloyd ist auch am Jadeweserport in Wilhelmshaven beteiligt und hat bereits damit begonnen, Schiffe dorthin zu schicken.

Auch Hapag-Lloyd-Betriebsrat dagegen

Auch der Betriebsrat von Hapag-Lloyd richtet sich gegen den MSC-Deal. Die Verkaufspläne des Senats seien völlig unverständlich. Mit MSC bekomme einer der größten Konkurrenten maßgebenden Einfluss auf den Heimathafen von Hapag-Lloyd.

Hamburg hatte auch mit Hapag-Lloyd gesprochen

Nach Informationen von NDR 90,3 hatte der Senat auch mit Hapag-Lloyd über einen möglichen Einstieg beim Terminalbetreiber HHLA gesprochen. Gescheitert war das offenbar unter anderem daran, dass die Stadt Hamburg die Mehrheit behalten will - wie jetzt beim Deal mit dem Konkurrenten MSC. Am Ballindamm, wo Hapag-Lloyd sitzt, macht der Satz von "einer kalten Dusche" für das Unternehmen die Runde. Besonders pikant dabei, die Stadt Hamburg ist selbst an Hapag-Lloyd beteiligt.

Weitere Informationen
Ein Schiff der MSC und ein Schlepper im Wasser. © Screenshot

HHLA-Teilverkauf: Zahlen zur Lage des Hamburger Hafens

Um den Hamburger Hafen ist ein Wettstreit entbrannt. Daten zeigen, welche Interessen die riesigen Container-Reedereien haben . mehr

Neue elektrische Lagerblöcke sind am Container Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

HHLA-Teilverkauf könnte zum Bieter-Wettkampf werden

Der Haupteigentümer des Eurokai-Konzerns nennt die Pläne "eine Katastrophe" und will selbst ein Angebot abgeben. mehr

Peter Kleffmann spricht den Hamburg Kommentar. © NDR Foto: Screenshot

Kommentar: Geplanter Teilverkauf der HHLA spaltet Hamburg

Das Risiko für die Stadt ist hoch, aber es gab keine wirklich gute Alternative, meint Peter Kleffmann in seinem Kommentar. mehr

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (r.) und Soren Toft, CEO der Reederei MSC, geben sich an der Seite von Finanzsenator Andreas Dressel (l.) und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (2.v.l) die Hand. © Christian Charisius/dpa

Hamburger Hafen: Reederei MSC will bei der HHLA einsteigen

Die knappe Mehrheit der HHLA soll im Besitz Hamburgs bleiben. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. mehr

Mehrere Ver.di-Fahnen bei einer Demonstration. © picture alliance / Ostalb Network | Marius Bulling Foto: Marius Bulling

Ver.di und Beschäftigte wollen HHLA-Teilverkauf an MSC verhindern

Nach Informationen von NDR 90,3 ist eine Demonstration von ver.di und HHLA-Beschäftigten in der Hamburger Innenstadt geplant. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.09.2023 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr