Ver.di und Beschäftigte wollen HHLA-Teilverkauf an MSC verhindern
Die Gewerkschaft ver.di und Beschäftigte des Hafenbetreibers Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wollen den geplanten Teilverkauf an die Containerreederei MSC verhindern. Dazu ist nach Informationen von NDR 90,3 eine größere Demonstration in der Innenstadt geplant.
"Unser Hafen, nicht euer Casino": Unter diesem Motto organisieren die HHLA-Beschäftigten und ver.di den Protest. "Die HHLA gehört uns", steht auf einem Flugblatt, mit dem für eine Kundgebung geworben und das auf den Terminals verteilt wird. Das Hafenunternehmen werfe jährlich erhebliche Geldmengen ab, das zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben verwendet wird, etwa bei der Hochbahn. Die HHLA-Beschäftigten und ver.di fordern, dass die Stadt ihre Anteile nicht verkauft - das die HHLA öffentliches Eigentum bleibt.
Demonstration nächste Woche
Der Protestzug soll am kommenden Dienstag um 17 Uhr an der HHLA-Zentrale in der Hamburger Speicherstadt beginnen und bis zum Rathaus führen. Die Organisatoren hoffen, dass sich nicht nur HHLA-Beschäftigte beteiligen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Hafenbetriebe und des öffentlichen Dienstes. Jana Kamischke, eine der Vertrauensleute bei der HHLA sagte NDR 90,3, man rechne mit mehreren Hundert Teilnehmenden.
HHLA-Aktie legt zu
Der Senat hatte am Mittwoch angekündigt, dass er einen Teil seiner HHLA-Anteile an die Schweizer Reederei MSC verkaufen will, die Stadt behält allerdings die Mehrheit. Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne prüft nach eigenen Angaben, ob er nun ein eigenes Angebot macht. Der Aktienkurs der HHLA hat seit der Ankündigung des MSC-Deals um rund die Hälfte zugelegt. Er liegt aktuell bereits über dem Angebot, das die Schweizer Reederei den Aktionärinnen und Aktionären für die Übernahme gemacht hat.
MSC hat 760 Containerschiffe im Einsatz
MSC ist nach der Anzahl der Schiffe die größte Containerreederei der Welt, vor der dänischen APM-Maersk. Der Container-Arm umfasst nach Unternehmensangaben 760 Schiffe, die 520 Häfen in 155 Ländern anlaufen. Das Unternehmen befindet sich in Privatbesitz der Familie Aponte. Zur MSC-Gruppe gehört mit MSC Cruises auch eine der größten Kreuzfahrtlinien.