Nicht nur bei der HHLA: Reederei MSC weiter auf Einkaufstour
Die Schweizer Großreederei MSC ist weiter auf Einkaufstour - unabhängig von ihrem geplanten Einstieg beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA. MSC will eine der größten Reedereien für Autotransporter übernehmen, nämlich Gram Car Carriers.
Einen hohen dreistelligen Millionenbetrag bietet die Schweizer Reederei MSC insgesamt für Gram Car Carriers. Die Autotransporter-Reederei hat ihren Sitz in Norwegen und enge Beziehungen nach Hamburg.
Gram Car Carriers hat zwei Hamburger Anteilseigner
An Gram Car Carriers ist die Hamburger Traditionsreederei F. Laeisz beteiligt. Die hat bereits in Aussicht gestellt, dass sie ihre Anteile an MSC verkaufen will. Auch eine zweite Hamburger Reeder-Familie Bunnemann besitzt Anteile an Gram Car Carriers. Auch sie will an MSC verkaufen.
Geschäft mit Autotransporten boomt
Das Geschäft mit Autotransporten hat in den vergangenen Jahren stark zugelegt, seit 2019 um rund 30 Prozent. MSC ist die weltgrößte Containerreederei und hat nach Medienberichten 2021 und 2022 zusammen einen Gewinn von rund 80 Milliarden Euro eingefahren. In jüngster Zeit hat MSC aber einen größeren Teil davon wieder ausgegeben - und sich unter anderem an Bahnunternehmen in Europa beteiligt, an Speditionen, Medienhäusern und Hafenunternehmen wie der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).
Bürgerschaft muss MSC-Deal noch zustimmen
Nach dem Willen des Hamburger Senats soll der MSC-Einstieg bei der HHLA bis zum Sommer abgeschlossen sein. Der Senat will MSC bei der HHLA mit an Bord holen, um den Containerumschlag des Hamburger Hafens zu stabilisieren. Die Stadt und MSC sollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennotierten HHLA. Vor allem bei der Gewerkschaft ver.di und HHLA-Beschäftigten gibt es erhebliche Widerstände. Die Hamburgische Bürgerschaft muss dem Deal noch zustimmen - die Opposition hatte diesen zuletzt massiv kritisiert.