Mordauftrag im Darknet? Die Spur kam aus den USA
Vor dem Hamburger Landgericht sind eine 49-jährige Ärztin und ihr Ehemann wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt. Die beiden sollen im Frühjahr im Darknet nach jemandem gesucht haben, der den Ex-Mann der Angeklagten tötet.
Am Mittwoch sagte der Ermittlungsführer der Hamburger Polizei im Prozess aus. Er schilderte, wie die Polizei auf die Spur der Angeklagten kam. Demnach stieß in den USA das FBI auf den Mordauftrag im Darknet und schaltete das Bundeskriminalamt ein, das den Fall an das Hamburger Landeskriminalamt (LKA) übergab.
Mit Bitcoin bezahlt
Das LKA habe dann entdeckt, dass die Auftraggeber auch schon 15.000 Dollar in Bitcoin für den Mord gezahlt hätten. "Das hat die potenzielle Gefährlichkeit und Ernsthaftigkeit unterstrichen", so der Ermittlungsführer.
Die Polizei habe den Hamburger Kaufmann über den Mordauftrag informiert und ihn gefragt, ob er Feinde habe. Dieser habe dann den Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Partnerin erwähnt. Das LKA habe die Frau und ihren neuen Mann daraufhin überwacht und tatsächlich bei ihnen Bitcoin-Zahlungen festgestellt.
Am Telefon von Tötungsabsichten gesprochen
Außerdem soll die 49-Jährige in einem Telefonat direkt von ihren Tötungsabsichten gesprochen haben. Vorigen Juni wurde sie verhaftet. Am Montag hatte sie sich über ihre Anwältin bei ihrem Ex-Partner entschuldigt. Sie sagte: Was passiert ist, sei furchtbar.