Ministerin Lemke bei Corona-Abwassermonitoring in Hamburg
Besuch aus Berlin im Klärwerk am Köhlbrandhöft: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Antje Draheim (SPD), haben sich am Donnerstag bei Hamburg Wasser unter anderem über das Abwassermonitoring im Zusammenhang mit Corona informiert.
Das gezielte Abwassermonitoring läuft in Hamburg seit einem Jahr. Hintergrund: Menschen scheiden bei einer Corona-Infektion schon mehrere Tage, bevor sie sich krank fühlen, Viren aus.
So bekomme man wichtige Daten, denn momentan gebe es kaum noch Tests in der Bevölkerung, sagte Staatssekretärin Antje Draheim. "Und das Abwassermonitoring hilft auch beim Abbilden von symptomlosen Erkrankungen, die wir sonst gar nicht erfassen würden."
Zuletzt steigende Werte im Abwasser
Während die Corona-Inzidenz niedrig ist, stieg die Kurve beim Abwassermonitoring dieser Tage wieder an. Ab April sollen bundesweit 175 Klärwerke diese Untersuchungen durchführen.
Umweltministerin Lemke hofft, dass man das Pandemie-Geschehen noch besser abbilden kann. Man könne dadurch "präziser wissen, wo wir gerade stehen." Auch beispielsweise bei Grippewellen hoffe man auf einen viel besseren Kenntnisstand. Die Auswertungen könnten helfen, auf neue Pandemien zu reagieren.
Größtes Klärwerk in Deutschland
Das Klärwerk am Köhlbrandhöft ist das größte seiner Art bundesweit. Hamburg Wasser entnimmt Proben aus den Zuläufen des Klärwerks im Hafen. Das Institut für Hygiene und Umwelt wertet sie dann aus. Zunächst müssen die sehr verdünnten Viren herausgefiltert werden, anschließend werden sie mit einer speziellen PCR-Analyse untersucht.