Köhlbrandquerung: Welche Variante bevorzugt der Senat?
Wie wird die marode Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen ersetzt - durch einen Tunnel oder eine neue Brücke? Dazu will der Senat nach Informationen von NDR 90,3 innerhalb der kommenden drei Wochen ein Votum abgeben. Allerdings muss danach noch die Bürgerschaft zustimmen.
Insgesamt sechs Variaten gibt es für die Zukunft der Köhlbrandquerung, wobei einige von vornherein aus dem Rennen zu sein scheinen. Zum Beispiel die alte Brücke aus den 1970er-Jahren umfassend zu sanieren und so zu erhalten. Und das, obwohl mittlerweile fast 23.000 Menschen eine Online-Petition des Denkmalvereins Hamburg unterschrieben haben, die genau das fordert. Technisch schwierig auch: Eine zweite Brücke oder einen Tunnel neben die jetzige Köhlbrandbrücke setzen. Unter anderem, weil es einen enormen Aufwand bedeuten würde, die alte Brücke zu erhalten, um sie weiter nutzen zu können.
Höhere Brücke oder abgespeckte Tunnelversion?
Bleiben also nur noch die Varianten neue, höhere Brücke und ein Tunnel. Ursprünglich hatte die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) einen aufwendigen Tunnel mit zwei Ebenen favorisiert. Der aber würde nach letzten Berechnungen mehr als 5,3 Milliarden Euro kosten. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat deshalb neue Untersuchungen in Auftrag gegeben. Neben der neuen, höheren Brücke ist auch eine abgespeckte Tunnelversion im Gespräch. Die könnte nur noch eine Ebene haben, schmaler sein und würde voraussichtlich wesentlich günstiger als ein größerer Köhlbrandtunnel, wie ihn der HPA vorschwebt.
Köhlbrandbrücke seit 1974 wichtige Verbindung im Hafen
Die Köhlbrandbrücke verbindet seit 1974 die westlichen Hafenbereiche mit denen auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Zugleich ist sie Anbindung des Hafens an die Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen. Mit einer Durchfahrtshöhe von gut 50 Metern dürfte die Brücke künftigen Anforderungen nicht mehr entsprechen, deshalb sollte sie nach bisherigen Planungen 2036 ersetzt werden. Der Senat ging ursprünglich von einer Tunnellösung als Ersatz aus. Nachdem sich aber zuletzt herausgestellt hatte, dass ein Tunnelbau komplizierter als gedacht und sehr teuer werden würde, plant die Wirtschaftsbehörde nun parallel auch den Neubau einer Brücke.