Online-Petition zur Köhlbrandbrücke: Senat soll Sanierung prüfen
Der Denkmalverein Hamburg hat eine Online-Petition gestartet, damit der Senat zumindest prüft, ob die unter Denkmalschutz stehende Köhlbrandbrücke saniert und weiter genutzt werden kann.
Die Stadt soll eigentlich vorbildhaft mit ihren Denkmälern umgehen. Das stehe im Denkmalschutzgesetz, sagt Kristina Sassenscheidt vom Denkmalverein. Wenn sie aber nun wie geplant eines der größten und bekanntesten Denkmäler abreißt, wie will sie dann noch glaubwürdig Privatleute zum Erhalt ihres Denkmals bewegen, fragt Sassenscheidt.
Köhlbrandbrücke nicht mehr für Güterverkehr nutzbar?
Dass die Köhlbrandbrücke saniert werden muss, steht auch für den Denkmalverein außer Frage. Aber: Niemand käme auf die Idee, die Brooklyn Bridge in New York oder die Golden Gate Bridge in San Francisco abzureißen, findet Lennart Hellberg, der Vorsitzende des Denkmalvereins. Und dann wird auch damit argumentiert, dass es auch um ökologische Fragen geht. Die Brücke enthält große Mengen an Stahl und Beton, also wichtige Ressourcen, die man weiter nutzen könne, statt neues CO2 für Abriss und Neubau auszustoßen.
Online-Petition gestartet
Zusammen mit Unterstützerinnen und Unterstützern hat der Verein deshalb im Internet eine Petition gestartet. Darin heißt es, aktuelle Untersuchungen würden belegen, dass die Köhlbrandbrücke saniert und noch über lange Zeit erhalten werden könnte. Und zwar dann, wenn man sie nur noch für Autos, Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger nutzt. Ziel des Denkmalvereins ist, dass mindestens 50.000 Menschen die Petition unterzeichnen.
Vorschlag: Zweite Querung für Güterverkehr
Für den Güterverkehr könnte eine zweite Querung gebaut werden, wie es etwa der frühere Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz, vorgeschlagen hat. Die Wirtschaftsbehörde hat den Vorschlag einer zweiten Köhlbrandquerung zumindest nicht vollständig zurückgewiesen. Sie hat gegenüber NDR 90,3 aber auch zu bedenken gegeben, dass es viel kostet, die jetzige Brücke zu unterhalten, selbst wenn sie nur noch für Autos freigegeben wird. Das würde den Erhalt wirtschaftlich nicht sinnvoll machen.