Leonhard: Entscheidung über Köhlbrandquerung braucht Zeit
Wird anstelle der alten Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen ein Tunnel oder doch eine neue Brücke gebaut? Diese Entscheidung wird wohl frühestens Mitte des kommenden Jahres fallen.
Das geht aus dem Zeitplan hervor, den Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstagabend im Wirtschaftsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft vorgestellt hat. Weil die Kosten für einen Tunnel immer weiter in die Höhe wuchsen, lässt die Wirtschaftssenatorin seit Monaten prüfen, ob eine neue Brücke die bessere Variante wäre. Im Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft machte Leonhard deutlich: Das braucht noch seine Zeit. Ende dieses Jahres soll die Kostenschätzung für die Brücke vorliegen. Erst ab Sommer 2024 können dann Senat und Bürgerschaft beschließen, wie die neue Köhlbrandquerung aussehen soll.
Leonhard: Bestehende Köhlbrandbrücke nicht zu retten
Die alte Köhlbrandbrücke sei jedenfalls nicht zu retten, sagte die Wirtschaftssenatorin. "Das ist ein technisch-wirtschaftlicher Totalschaden", so Leonhard. Sie ergänzte: "Ich wünschte es wäre anders, denn das ist eine sehr schöne Brücke."
Opposition zweifelt an Kostenübernahme durch den Bund
Aus der Opposition wurden Zweifel laut, ob der Bund tatsächlich die Hälfte der Kosten für die Köhlbrandquerung übernehmen wird. Die Wirtschaftssenatorin betonte, dass es dafür eine schriftliche Zusage gibt.
Tunnel oder Brücke?
Die Köhlbrandbrücke verbindet seit 1974 die westlichen Hafenbereiche mit denen auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Zugleich ist sie Anbindung des Hafens an die Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen. Mit einer Durchfahrtshöhe von gut 50 Metern dürfte die Brücke künftigen Anforderungen nicht mehr entsprechen, deshalb sollte sie nach bisherigen Planungen 2036 ersetzt werden. Der Senat ging bis vor Kurzem von einer Tunnellösung als Ersatz aus. Nachdem sich aber zuletzt herausgestellt hatte, dass ein Tunnelbau komplizierter als gedacht und inzwischen 5,3 Milliarden Euro kosten würde, plant die Wirtschaftsbehörde nun parallel auch den Neubau einer Brücke, nicht aber den Erhalt der bestehenden.