Hafenbetreiber HHLA will Betriebsrätin nun doch nicht kündigen
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzichtet nun offenbar doch auf die geplante fristlose Kündigung der stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Jana Kamischke. Der Betriebsrat hatte das Vorgehen der HHLA scharf kritisiert.
Erst Ende der vergangenen Woche hatte die Führung der HHLA den Betriebsrat darüber informiert, dass die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende fristlos entlassen werden soll. Nach Informationen von NDR 90,3 gab es einen Zusammenhang mit den sogenannten wilden Streiks von Hafenarbeitern am Terminal Burchardkai. Jana Kamischke hatte sich in der Auseinandersetzung um den geplanten Teilverkauf der HHLA mehrfach lautstark öffentlich zu Wort gemeldet.
Der Betriebsrat warf der HHLA-Führung in einem Schreiben an die Belegschaft vor, dass mit der geplanten Kündigung Angst verbreitet werden solle. Und er lehnte die Entlassung Kamischkes ab. Nun hat die Unternehmensspitze von der Kündigung Abstand genommen, wie NDR 90,3 erfuhr.
Dressel beantwortet bei HHLA-Betriebsversammlung Fragen
Unterdessen haben die Beschäftigten bei einer Betriebsversammlung erneut ihre Bedenken gegen den geplanten Teilverkauf an die Schweizer Reederei MSC vorgetragen. Auch Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) war vor Ort. Bis in den Abend stand er Rede und Antwort und verteidigte den geplanten Deal. Die Hand bleibe zum konstruktiven Dialog ausgestreckt - auf Basis von Fakten, so Dressel. Mit der Gewerkschaft ver.di habe man bereits zahlreiche zusätzliche Absicherungen für die Beschäftigten erreicht.