MSC kommt bei geplantem Einstieg beim Hafenbetreiber HHLA voran
Die Schweizer Reederei MSC kommt mit ihrem geplanten Einstieg bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) voran. Kurz vor Ende der ersten Angebotsfrist in der Nacht zum Dienstag hatten MSC und die Stadt Hamburg zusammen gut 84 Prozent aller Aktien des Hafenbetreibers.
16,75 Euro bietet MSC den Aktionärinnen und Aktionären der HHLA für ihre Anteile, etwas mehr als der aktuelle Börsenkurs. In den vergangenen Wochen haben bereits mehr als zehn Millionen Aktien den Besitzer oder die Besitzerin gewechselt. Die Annahme des Angebots nimmt Fahrt auf, so ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde zu NDR 90,3. Schon jetzt würden Stadt und MSC über eine deutliche Mehrheit verfügen, mit der sie die geplante strategische Partnerschaft gemeinsam realisieren können.
"Squeeze-Out" ab 90 Prozent möglich
Laut aktuellem Stand vom vergangenen Freitag haben etwa 14 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre an MSC verkauft. Die Stadt besitzt etwa 70 Prozent. Gemeinsam kommt man so auf 84 Prozent. Um die restlichen Teilhabenden aus dem Unternehmen drängen zu können, müssen allerdings noch weitere Aktionärinnen und Aktionäre verkaufen. Ab einer Quote von 90 Prozent ist ein sogenannter Squeeze-Out möglich, bei dem die verbliebenen Aktionärinnen und Aktionäre für ihre Anteile eine Abfindung bekommen würden.
Zweite Angebotsfrist bis zum 4. Dezember
MSC hat bereits deutlich gemacht, dass es eine zweite Angebotsfrist geben wird, die am 4. Dezember enden soll. Von der Wirtschaftsbehörde heißt es, man sei zuversichtlich, dass bis dahin weitere Aktionärinnen und Aktionäre an MSC verkaufen. Viele von ihnen würden bis zum Schluss warten. Eventuell auch, weil manche auf ein noch höheres Angebot von MSC spekulieren. Das hat aber das Unternehmen ausgeschlossen.
Viele HHLA-Beschäftigte lehnen Übernahme ab
Die Bürgerschaft soll laut Wirtschaftsbehörde voraussichtlich Anfang kommenden Jahres über den MSC-Deal abstimmen. Dann sollen auch alle relevanten Verträge zugänglich sein. Viele HHLA-Beschäftigte lehnen das Geschäft nach wie vor ab, vor allem aus Sorge um Arbeitsplätze und die Mitbestimmung im Unternehmen.