HHLA-Konzernbetriebsrat klar gegen Einstieg der Reederei MSC
Gut zwei Wochen haben die Aktionäre der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) noch Zeit, auf das Übernahmeangebot der Schweizer Reederei MSC einzugehen. Nun spricht sich der Konzernbetriebsrat des Hafenbetreibers klar gegen den Einstieg von MSC aus.
"Die Risiken überwiegen die Chancen bei Weitem. Die HHLA und die Hamburger Hafenwirtschaft werden geschädigt," sagte Christian Baranowski, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats bei der HHLA. Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen seien massiv gefährdet.
Betriebsrat: Schutz der Arbeitnehmerrechte nicht erkennbar
Rund 100 Seiten umfasst das Angebot, das MSC beziehungsweise ein Tochterunternehmen der Reederei, den HHLA-Aktionärinnen und -Aktionären und der Stadt macht. Daraus ist nach Ansicht der Betriebsräte nicht ersichtlich, dass die HHLA als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben soll, bei dem die Arbeitnehmenden mit entscheiden würden.
Auch konkrete Zusagen, dass keine Arbeitsplätze wegfallen, fehlten demnach. Die Betriebsräte appellieren an die Bürgerschaftsabgeordneten, dem MSC-Deal nicht zuzustimmen. Jeder Abgeordnete habe hier eine Verantwortung für das, was er tue, so Baranowski.
Weitere Protest-Aktionen geplant
Nach Informationen von NDR 90,3 planen Hafenbeschäftigte und die Gewerkschaft in den kommenden Tagen zahlreiche Aktionen. Unter anderem eine größere Kundgebung am 11. November vor dem Rathaus.
MSC soll 49,9 Prozent der HHLA bekommen
Die Stadt Hamburg und die weltgrößte Container-Reederei MSC hatten im September angekündigt, dass das Schweizer Unternehmen bei der HHLA einsteigen soll. Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an der HHLA. Diese soll künftig in einem Gemeinschaftsunternehmen geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten sollen. Die Transaktion bedarf noch behördlicher Genehmigungen.