Hafenbetreiber HHLA will Betriebsrätin kündigen
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat versucht, einer der bekanntesten Kritikerinnen des geplanten Deals mit der Reederei MSC zu kündigen. Jana Kamischke ist stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei dem Hafenbetreiber und hatte sich in der Debatte um den Teilverkauf mehrfach öffentlich zu Wort gemeldet.
Ob bei Tarifverhandlungen oder ob beim Protest der HHLA-Beschäftigten gegen den geplanten Deal mit der Schweizer Reederei MSC: Jana Kamischke stand oft in der ersten Reihe bei Kundgebungen - und vor Kameras, um Interviews zu geben. Am vergangenen Freitag hat die HHLA-Spitze den Betriebsrat informiert, dass Kamischke fristlos entlassen werden soll. So steht es in einer Mitteilung des Betriebsrates, die NDR 90,3 vorliegt. Als Begründung habe die HHLA eine Vielzahl von Vorwürfen geliefert, die sich auf Meinungsäußerungen im privaten Bereich beziehen sollen. Und weiter heißt es in dem Betriebsratsschreiben: Der Versuch, aktiven Menschen den Mund zu verbieten und die Meinungsfreiheit einzuschränken sei nicht zu akzeptieren.
HHLA will sich nicht äußern
Der Betriebsrat hat nach eigenen Angaben seine Zustimmung zur Kündigung verweigert. Weder Jana Kamischke noch der Betriebsrat reagierten bislang auf Anfragen zu der Angelegenheit. Eine HHLA-Sprecherin erklärte, man äußere sich zu etwaigen individuellen arbeitsrechtlichen Maßnahmen grundsätzlich nicht.