Extreme Glätte in Hamburg - Rettungsdienste im Dauereinsatz
Auf Hamburgs Straßen und Fußwegen hat es am Montag zahlreiche Unfälle auf spiegelglatten Fahrbahnen und Fußwegen gegeben. Weil Regen auf den noch gefrorenen Boden fiel, bildete sich vielerorts eine Eisschicht.
Zwar war die Stadtreinigung schon seit der Nacht mit rund 800 Beschäftigten unterwegs, um die Straßen zu streuen. Dennoch kam es wegen der besonderen Wetterlage laut Feuerwehr am Morgen und Vormittag im gesamten Stadtgebiet zu rund 240 Einsätzen für den Rettungsdienst. Alle Rettungswagen der Feuerwehr seien im Dauereinsatz gewesen. Unterstützt wurden sie von Hilfsorganisationen wie den Maltesern, den Johannitern und den Samaritern sowie von privaten Dienstleistern. Die Not war zeitweise so groß, dass auch Löschfahrzeuge zu Unfällen ausrückten.
Hinzu kamen noch Probleme mit dem Einsatzleitsystem, mit dem die Rettungseinsätze koordiniert werden. Meldungen konnten zeitweise nur noch über Funk weitergegeben werden.
UKE: Mehr als 60 Patienten nach Glatteis-Unfällen
In der Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) habe es mehr als 60 Patienten und Patientinnen nach Glatteis-Unfällen gegeben, teilte eine Sprecherin am Nachmittag mit. Dabei seien die meisten zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als sie auf den glatten Straßen und Wegen stürzten. Der Großteil musste wegen Prellungen, Knochenbrüchen oder Platzwunden am Kopf behandelt werden.
Turnhalle wird zwischenzeitlich zum Behandlungszentrum
Um die vollen Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten, baute die Feuerwehr am Vormittag gemeinsam mit dem Katastrophenschutz eine Turnhalle an der Budapester Straße auf St. Pauli zu einem Behandlungsort für chirurgische Verletzungen aus. Am Nachmittag wurde das Behandlungszentrum wieder abgebaut, weil sich die Lage entspannt hatte.
Feuerwehr: Auf unnötige Touren verzichten
Die Feuerwehr empfahl am Vormittag, Autofahrten zu vermeiden und auf unnötige Touren mit dem Rad oder zu Fuß zu verzichten. Der Notruf 112 sollte nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen genutzt werden.
Temperaturen steigen
Die amtliche Unwetterwarnung vor Glatteis bestand bis zum Mittag. Im Laufe des Tages wird mit Höchsttemperaturen von fünf bis sechs Grad gerechnet. Am Dienstag soll es teilweise regnerisch werden und die Temperaturen können auf bis zu neun Grad steigen.
In Niedersachsen fiel wegen des Glatteises in mehreren Städten und Landkreisen der Unterricht aus. Auf der A27 bei Walsrode in Niedersachsen kam ein Autofahrer ums Leben.