Päckchen mit Kokain lagern in Hamburg bei der Zollbehörde. © picture alliance Foto: Axel Heimken
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AUDIO: 2024 weniger Kokain im Hafen gefunden (1 Min)

Hafen Hamburg: 2024 weniger Kokain sichergestellt als im Vorjahr

Stand: 25.12.2024 11:16 Uhr

Immer neue Rekordmengen an Kokain, die im Hamburger Hafen sichergestellt werden - dieser Trend ist wohl gebrochen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. 2023 wurden laut Zoll 34 Tonnen Kokain in Hamburg gefunden. In diesem Jahr wurden bisher fünf Tonnen gemeldet.

Den größten Fund dieses Jahres machte die Hamburger Polizei Ende September, als sie mehr als zwei Tonnen Kokain in einem Container mit Bananenkisten entdeckte. Im April und Mai hatte der Zoll jeweils eine Tonne abgefangen. Bereits im Januar war mehr als eine halbe Tonne der Droge in einem Bananencontainer aus Ecuador sichergestellt worden. 

34 Tonnen im Vorjahr

Größere Funde teilen die Behörden oft erst mit wochenlanger Verzögerung mit. Zu einer vorläufigen Jahresbilanz wollte sich das Zollfahndungsamt Hamburg, das für alle deutschen Containerhäfen an Nord- und Ostsee zuständig ist, nicht äußern. Die Rekordmenge des Vorjahres dürfte jedoch nicht erreicht werden. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren 2023 in Deutschland mindestens 43 Tonnen Kokain sichergestellt worden, davon rund 34 Tonnen in Hamburg. 

Hafensicherheitszentrum seit Mai in Betrieb

Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel hatte kürzlich die Zusammenarbeit der Behörden im Ende Mai eröffneten Hafensicherheitszentrum gelobt. Die Sicherstellung von 2,1 Tonnen im September sei ein erster großer Erfolg gewesen. Die Dunkelziffer, also die Menge des nicht entdeckten Rauschgifts, sei sicherlich deutlich höher. Doch auch das Hamburger Landeskriminalamt sage: "Wir nehmen wirklich wahr, dass die Kokainpreise nach oben gehen, weil das Angebot verknappt ist", erklärte der Polizeipräsident.

Verlagerung des Schmuggels nach Hamburg befürchtet

Im Kampf gegen den Drogenschmuggel und die organisierte Kriminalität verstärken auch die drei größten Nordseehäfen Europas; Rotterdam, Antwerpen und Hamburg, ihre Kooperation. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte bei einem Dreiertreffen die Befürchtung, dass sich der Drogenschmuggel an die Elbe verlagere. "Wir wollen in dieser Folge jetzt nicht der dritte Hafen sein, in den die Drogenbanden ausweichen", sagte Tschentscher Ende November. Der niederländische Zoll sieht sich auf Erfolgskurs. Im ersten Halbjahr 2024 seien 16 Tonnen Kokain in den niederländischen Häfen beschlagnahmt worden, im Vorjahreszeitraum seien es noch 28 Tonnen gewesen, hatte der Zoll in Rotterdam im Juli mitgeteilt. In anderen großen Häfen in Nordwesteuropa zeichne sich ein ähnlicher Trend ab.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.12.2024 | 11:00 Uhr

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