Cosco-Einstieg in Hamburger Hafen weiter ungewiss
Steigt die chinesische Staatsreederei Cosco bei einem Terminal im Hamburger Hafen ein oder nicht? Auch zwei Monate, nachdem die Bundesregierung strenge Auflagen für den Deal gemacht hat, haben sich die Chinesen noch nicht mit dem Hafenbetreiber HHLA auf eine endgültige Lösung einigen können. Die HHLA hingegen zeigt sich zuversichtlich.
Eigentlich sollte eine Einigung zwischen HHLA, dem chinesischen Konzern CSPL und der Bundesregierung bereits zum Jahreswechsel in trockenen Tüchern sein. Am Freitag veröffentlichten die Chinesen nach Börsenschluss in Hongkong eine Pflichtmitteilung. Darin steht unter anderem, dass noch nicht alle Bedingungen erfüllt seien. Und: Es gebe keine Garantie, dass der Deal tatsächlich zustande komme. Man diskutiere unter anderem noch mit dem Bundeswirtschaftsministerium über Konditionen für den Einstieg am Terminal Tollerort.
Kompromiss: Cosco kann sich mit unter 25 Prozent beteiligen
Ursprünglich wollten sich die Chinesen mit 35 Prozent am Containerterminal Tollerort beteiligen. Dagegen gab es heftigen Widerstand, vor allem aus dem von den Grünen geführten Bundeswirtschaftsministerium. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Kanzler Olaf Scholz (SPD) sprachen sich dagegen für den chinesischen Einstieg aus. Deshalb der Kompromiss: Der Anteil von Cosco müsse unter 25 Prozent liegen.
HHLA zeigt sich hingegen zuversichtlich
Der Hafenbetreiber HHLA gibt sich öffentlich deutlich zuversichtlicher, als es in der chinesischen Erklärung heißt. Es sei gelungen "sich auf konkrete Voraussetzungen für eine Beteiligung von CSPL an der HHLA Container Terminal Tollerort GmbH zu verständigen", so eine HHLA-Sprecherin. Um letzte Details zu klären, würden derzeit Gespräche geführt, und man strebe einen zeitnahen Abschluss an.