Bundestagswahl: SPD laut Hochrechnung in Hamburg vorn - hohe Wahlbeteiligung
Knapp 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger waren am Sonntag zur Bundestagswahl aufgerufen. Laut Hochrechnung hat die SPD dabei in der Hansestadt die meisten Stimmen bekommen. Die Wahlbeteiligung war in Hamburg höher als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren.
Die SPD wird bei der Bundestagswahl in Hamburg voraussichtlich stärkste Kraft. Laut einer Hochrechnung des Landeswahlleiters von 19.35 Uhr kommt sie auf 22,7 Prozent der Stimmen, die CDU auf 20,7 Prozent. Die Grünen schaffen demnach 19,2 Prozent. Die Linken kämen auf 14,4 Prozent, die AfD erreicht laut Hochrechnung 11,4 Prozent. Die FDP käme auf 4,6, das BSW würde 3,8 Prozent schaffen. Für die Hochrechnung wurden knapp 670 von 2.000 Wahlstellen berücksichtigt.
Die SPD war in Hamburg schon bei der Bundestagswahl vor vier Jahren stärkste Kraft geworden, erhielt damals 29,7 Prozent der Stimmen. Platz zwei ging mit 24,9 Prozent an die Grünen, die CDU kam mit 15,4 Prozent auf Platz drei. Danach folgten die FDP mit 11,4 Prozent, die Linken mit 6,7 Prozent und die AfD mit 5,0 Prozent.
Höhere Wahlbeteiligung als 2021
Bis 16 Uhr hatten in Hamburg nach Angaben der Innenbehörde 78,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Briefwahlstimmen waren dabei schon mitgezählt. Bei der Wahl 2021 lag die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 77,2 Prozent. Am Ende lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021 in Hamburg laut dem amtlichen Endergebnis bei 77,8 Prozent.
Insgesamt hatten in Hamburg 1.269 Wahllokale geöffnet. Rund 16.000 ehrenamtliche Wahlhelferinnen und -helfer sind im Einsatz. In der Hansestadt standen 13 Parteien mit ihren Landeslisten auf den Wahlzetteln. In den sechs Wahlkreisen - Hamburg-Mitte, Hamburg-Altona, Hamburg-Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Hamburg-Wandsbek und Hamburg-Bergedorf-Harburg- traten insgesamt 49 Kandidierende von neun Parteien an.
Erstmals gilt neues Wahlrecht
Bei dieser Bundestagswahl gilt erstmals das neue Wahlrecht. Nicht jeder Kandidierende, der einen Wahlkreis gewinnt, wird demnach automatisch in den Bundestag einziehen. Entscheidend ist nach dem neuen Wahlrecht nicht die Erststimme, also die Wahlkreisstimme, sondern die Zweitstimme. Sie entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt. Gewinnt eine Partei mehr Wahlkreise als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis an Sitzen zusteht, kommt nicht mehr jeder Wahlkreisgewinner oder jede Wahlkreisgewinnerin automatisch zum Zug.
Auch ein guter Listenplatz garantiert nicht den Einzug in den Bundestag. Sollte etwa eine Partei zwar insgesamt die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, aber in einem Bundesland im Verhältnis zu anderen Ländern sehr schlecht abschneiden, könnte das im ungünstigsten Fall bedeuten, dass die Partei aus diesem Bundesland gar keinen Abgeordneten schicken kann. Wer wirklich in den Bundestag einziehen wird, ist daher erst klar, wenn das Endergebnis feststeht.
Bürgerschaftswahl am 2. März
Eine Woche nach der Bundestagswahl findet in Hamburg bereits die nächste Wahl statt: Am 2. März wird eine neue Bürgerschaft gewählt.
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