Windräder drehen sich im Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 bei Borkum. © dpa Foto: Carmen Jaspersen

BSH: Flächen für Windparks sollen versteigert werden

Stand: 17.01.2023 16:14 Uhr

Wo können auf Nord- und Ostsee in Zukunft noch neue Windparks gebaut werden? Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hat dazu einen neuen Plan vorgelegt. Die neuen Gebiete sollen versteigert werden.

Die meisten neuen Flächen für neue Offshore-Windparks liegen weit draußen in der Nordsee, vor allem nördlich von Borkum und nordwestlich von Helgoland. Erstmals sieht das BSH ein Gebiet von rund 100 Quadratkilometern vor, in dem vor Ort "grüner" Wasserstoff erzeugt werden kann.

Ehrgeizige Pläne für Stromerzeugung vor der Küste

Dass dort - wie etwa in Dänemark geplant - eine künstliche Insel aufgeschüttet wird, ist aber eher unwahrscheinlich. In dem Areal, wo in deutschen Gewässern Wasserstoff produziert werden soll, ist das Wasser etwa 40 Meter tief. Möglich sind aber im Meer verankerte Plattformen und eine Pipleline bis zur Küste. Bis 2030 soll nach dem Willen der Bundesregierung fast fünf Mal so viel Strom vor der Küste erzeugt werden wie bislang, bis 2045 etwa das Zehnfache. Die Pläne seien ambitioniert, aber machbar, sagte der Leiter der BSH-Abteilung "Ordnung des Meeres", Nico Nolte.

Was ist "grüner Wasserstoff"?

Wasserstoff ist keine Energiequelle wie Erdöl, Wind oder Sonnenenergie, sondern ein Energiespeicher. Von Natur aus kommt Wasserstoff nur in gebundener Form vor, etwa in Wasser oder Erdgas. Um das farblose chemische Element aus dieser Bindung abzuspalten, ist Energie notwendig. Dabei wird Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Für umweltfreundlichen "grünen Wasserstoff" werden Erneuerbare Energien wie Solar- oder Wind-Energie verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten (Elektrolyse).

Schlickverklappung: BSH prüft Antrag Hamburgs

Seit dem vergangenen Sommer prüft die Behörde auch den Antrag Hamburgs, südwestlich von Helgoland auf offener See Schlick zu verklappen. Bis darüber entschieden wird, dauert es aber voraussichtlich noch anderthalb bis zwei Jahre.

Weitere Informationen
Sonnenstrahlen durchbrechen die Wolken über der ruhigen Nordsee vor Sylt. © picture alliance Foto: Jens Hogenkamp

Bundesamt für Seeschifffahrt: Wärme-Rekord in der Nordsee

Für die Nordsee war der vergangene Sommer der wärmste seit 1997. Das meldet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg. (17.01.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 17.01.2023 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?