Drogenschmuggel in Hamburg: Prozess gegen ehemalige Hafenarbeiter
Vor dem Landgericht müssen sich seit Montag zwei ehemalige Hafenbeschäftigte wegen bandenmäßigen Drogenhandels verantworten. Laut Anklage hatten sie sich bereit erklärt, im Terminal Altenwerder bei der Schleusung eines mit 750 Kilogramm Kokain beladenen Containers aus Südamerika zu helfen.
Zum Prozessauftakt ließen die Männer im Alter von 45 und 38 Jahren über ihre Verteidiger Erklärungen verlesen. Beide gaben an, zum Tatzeitpunkt vor etwa vier Jahren in einer schwierigen psychischen und finanziellen Lage gewesen zu sein. Grund hierfür sei jeweils eine Scheidung gewesen. Für ihre Mithilfe hatten die beiden laut Staatsanwaltschaft 5.000 und 10.000 Euro erhalten.
Drogen konnten nicht sichergestellt werden
Der 45-Jährige war als sogenannter Operator bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) angestellt. Er soll einen mit Drogen beladenen Container so platziert haben, dass der zweite 38-jährige Angeklagte ihn für die Bande öffnen konnte. Drogen wurden dann allerdings keine gefunden - die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass die schon vorher entnommen wurden.
Kollege wurde offenbar zusammengeschlagen
Der Fall zeigt auch, wie skrupellos die Banden vorgehen: Um sicherzustellen, dass in der Tatnacht auch wirklich der Operator für die Container zuständig war, der mit der Bande unter einer Decke steckte, soll der zweite Schichthabende auf dem Weg zur Arbeit abgefangen und zusammengeschlagen worden sein.
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