HSV: Polzins Optimismus gegen den chronischen März-Blues

Stand: 03.03.2025 14:42 Uhr

Der HSV hat in seinen Zweitliga-Jahren schon häufiger im Frühjahr gute Ausgangslagen für den ersehnten Aufstieg verspielt. Packt den ehemaligen Bundesliga-Dino wieder die Frühjahrsmüdigkeit? Trainer Merlin Polzin will davon nichts wissen.

"Uns wirft das nicht aus der Bahn", sagte der 34-Jährige nach der 0:2-Niederlage beim SC Paderborn. Es war die erste Pleite unter Polzin als Chetrainer nach zuvor zehn ungeschlagenen Partien. "Mich nervt, dass wir ein Spiel verloren haben. Mich nervt vor allem, dass wir nicht das gezeigt haben in der zweiten Halbzeit, was uns auszeichnet", betonte der frisch gebackene Fußball-Lehrer, der von einer verdienten Niederlage sprach.

Der HSV ist nach wie vor Spitzenreiter. Statt sich aber im engen Aufstiegsrennen in der Tabelle vorn abzusetzen, haben die Hamburger jetzt nur noch einen Punkt Vorsprung - und zwar auf den fünften Platz.

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Der März ist für den HSV ein Horror-Monat

Nun ist eine Niederlage in Paderborn noch kein Beinbruch. Der SCP hat zu Hause auch schon andere Gegner zu Fall gebracht. Zusammen mit dem müden 1:1 bei Schlusslicht Jahn Regensburg zwei Wochen zuvor könnte sich aber zumindest auswärts wieder etwas anbahnen.

"Die Zweite Liga bleibt crazy." Paderborns Trainer Lukas Kwasniok

Denn der HSV und das Frühjahr, das hat in der 2. Bundesliga bisher nur selten zusammengepasst. Und besonders im März liest sich die Bilanz der Norddeutschen verheerend.

Einen Sieg gab es in den jüngsten acht Zweitliga-Spielen im März. Seit 2021 gewannen die Hamburger zudem kein Auswärtsspiel im ersten Frühlingsmonat mehr. Und in der vergangenen Saison verschenkte der HSV im März mit vier Punkten aus vier Spielen zum wiederholten Mal die heiß ersehnte Rückkehr in die Bundesliga.

Analyse "in aller Ruhe und ohne Emotionen"

Dass Polzin als junger Cheftrainer nun ganz unbedarft an die Sache herangehen könnte, stimmt zwar nicht. Als Co-Trainer ist er bereits seit 2020 an dem einen oder anderen Projekt Wiederaufstieg beteiligt gewesen. Aber der gebürtige Hamburger tut natürlich gut daran, die Niederlage in Paderborn "in aller Ruhe und ohne Emotionen" mit der Mannschaft aufarbeiten zu wollen.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Es gibt einiges zu besprechen. Der Mut habe gefehlt, "der uns eigentlich auszeichnet", hatte Polzin erkannt. Ein augenfälliges Thema war außerdem die Laufleistung: Knapp zwölf Kilometer legten die Hamburger weniger als die Paderborner zurück. Ihnen habe die Frische gefehlt, erklärten gleich mehrere Spieler.

Der März hat es für den HSV noch in sich

Die kommenden Wochen werden deshalb in gleich doppelter Hinsicht zum absoluten Härtetest für die Hamburger. Zumal es die Aufgaben im März in sich haben. Mit Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Magdeburg und der SV Elversberg warten - Stand jetzt - ausschließlich direkte Konkurrenten im Aufstiegsrennen.

Um das Gerede vom "März-Blues" oder der "Frühjahrsmüdigkeit" gar nicht erst laut werden zu lassen, helfen nur Siege. Und Davie Selke, der mit 16 Treffern die Torschützenliste der Zweiten Liga anführt, schließt sich dann auch dem Optimismus seines Trainers an: "Wir haben schon viele Rückschläge gut verarbeitet. Wir werden gestärkt zurückkommen."

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Hamburgs Jonas Meffert (r.) im Zweikampf mit Kaiserslauterns Filip Kaloc © Imago Images Foto: Eibner-Pressefoto Marcel von Fehrn EP_MFN

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Sportclub | 02.03.2025 | 23:25 Uhr

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