Selke-Elfmeter rettet HSV einen Punkt bei Schlusslicht Regensburg

Stand: 16.02.2025 16:07 Uhr

Der HSV ist beim Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinausgekommen und hat die Rückkehr an die Tabellenspitze in der 2. Liga verpasst. Das in Unterzahl geholte Remis beim Abstiegskandidaten war in einer äußerst komplizierten Begegnung aber ein Punkt für die Moral.

von Hanno Bode

Denn vieles lief am Sonntagnachmittag gegen das Team von Coach Merlin Polzin. Der HSV geriet durch einen Treffer von Sargis Adamyan früh in Rückstand und fand anschließend kaum Mittel gegen die kampfstarken Hausherren. Nach dem Seitenwechsel verschoss Davie Selke einen Strafstoß (54.). Nachdem Emir Sahiti (Hamburg) wegen unsportlichen Verhaltens die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (76.), drohte den Hanseaten endgültig die erste Pleite unter Polzin. Aber mit dem zweiten Strafstoß des Tages konnte Selke noch egalisieren (83.).

"Wie wir den Punkt dann geholt haben, spricht für uns und unseren Charakter. Mit der spielerischen Leistung können wir nicht zufrieden sein", sagte Selke. "Das müssen wir analysieren, um dann am Freitag zu Hause ein anderes Gesicht zu zeigen." Im Volksparkstadion kommt es dann zum Topspiel: Gegner ist der 1. FC Kaiserslautern.

HSV-Spieler Davie Selke bejubelt einen verwandelten Elfmeter. © WITTERS/MarkusFischer
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Schwieriges Spiel für Polzin-Elf

Dass die Partie im Jahnstadion für den HSV nicht vergnügungssteuerpflichtig werden würde, dürfte den Hamburgern bereits beim Betreten des Rasens zum Warmmachen klargeworden sein. Tief und sehr, sehr holprig war der Untergrund. Die Platzverhältnisse kamen den für ihren gepflegten Kombinationsfußball bekannten Gästen also nicht entgegen.

Zudem wartete auf die Polzin-Elf ein Gegner, der im übertragenen Sinne mit dem Messer zwischen den Zähnen um drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg agierte. Kurzum: Die Aufgabe für den HSV in Regensburg war richtig eklig.

HSV ohne Präzision im letzten Drittel

Der Aufstiegsaspirant nahm den Kampf dann zwar an, war das Team mit mehr Ballbesitz und der besseren fußballerischen Anlage. Zwingende Abschlüsse brachten die Gäste vor der Halbzeit aber nicht zustande. Irgendwie bekam immer noch ein Jahn-Akteur ein Bein in die Schussversuche des HSV. Die Herangehensweise, über die Außen die Regensburger Abwehr auseinanderzuziehen, stimmte jedoch.

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Eine Spielszene der 2. Bundesliga, bei der Jahn Regensburg gegen den Hamburger SV spielt. © picture alliance Foto: Armin Weigel

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Es mangelte den Hamburgern allerdings im letzten Drittel des Feldes an der nötigen Präzision und Entschlossenheit, sodass Keeper Felix Gebhardt einen relativ ruhigen ersten Abschnitt erlebte.

Adamyan trifft gegen aufgerückte Hamburger

Sein Gegenüber Daniel Heuer Fernandes wurde vor der Pause auch kein einziges Mal ernsthaft geprüft - musste aber dennoch einmal den Ball aus dem Netz holen. Beim Treffer von Adamyan war der Routinier chancenlos. Die Leihgabe vom 1. FC Köln musste das Spielgerät nach einem Querpass von Eric Hottmann nur noch aus wenigen Metern über die Linie drücken.

Der Vorlagengeber war zuvor mit einem langen Ball auf die Reise geschickt worden und hatte mehr oder minder freie Bahn, weil Rechtsverteidiger Silvan Hefti aufgerückt war. Und der Versuch von HSV-Kapitän Sebastian Schonlau, Hottmann noch zu stoppen, stellte vor allem unter Beweis, dass der Abwehrchef kein Kandidat mehr für die Sprintstaffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Selke verschießt Foulelfmeter

Weitaus mehr Tempo als Schonlau bringt Jean-Luc Dompé aufs Feld. So auch kurz nach Wiederbeginn, als der Franzose unwiderstehlich in den Strafraum eindrang und dort dann von Christian Kühlwetter leicht touchiert wurde. Die Berührung reichte Schiedsrichter Lars Erbst, um auf den Elfmeterpunkt zu zeigen.

Selke lief an, entschied sich für die von ihm aus gesehen linke untere Ecke und hatte großes Pech, dass Jahn-Ballfänger Gebhardt dieses Vorhaben geahnt hatte. Der Schlussmann hielt den schwachen Versuch (54.).

Sahiti sieht Gelb-Rot

Die Hamburger rannten hernach weiter an, liefen sich aber immer wieder in der vielbeinigen Regensburger Abwehr fest. In der 74. Minute forderten die Gäste einen zweiten Elfmeter, als Sahiti im Strafraum zu Boden ging. Doch Referee Erbst zeigte dem Offensivmann wegen einer "Schwalbe" die Gelbe Karte. Bald darauf sah der 26-Jährige die "Ampelkarte", weil er aus Wut über eine Entscheidung des Schiedsrichters den Ball weggeworfen hatte.

Maximal überflüssig waren die obszönen Gesten, die Sahiti anschließend in Richtung Regensburger Fans machte. Er fasste sich mehrfach in den Schritt.

Selkes zweiter Strafstoß sitzt

Es lief also ziemlich viel gegen den HSV an diesem kalten Nachmittag. Aber die Polzin-Equipe ließ sich nicht demoralisieren und wurde für ihren hohen Aufwand doch noch belohnt. Nachdem Erbst nach einem Foul von Rasim Bulic an Daniel Elfadli im Strafraum erneut auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte, verwandelte Selke den Strafstoß zum längst überfälligen Ausgleich. Es war bereits der 14. Saisontreffer für den Stürmer - und die letzte nennenswerte Aktion im Spiel.

22.Spieltag, 16.02.2025 13:30 Uhr

J. Regensburg

1

Hamburger SV

1

Tore:

  • 1:0 Adamjan (6.)
  • 1:1 Selke (83., Foulelfmeter)

J. Regensburg: Gebhardt - Wurm, Bulic, L. Breunig - Kühlwetter, S. Ernst - Pröger (75. Ganaus), Suhonen (63. Viet), Hein (89. Handwerker) - Hottmann (75. Ananou), Adamjan (89. E. Huth)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Hefti (58. Mikelbrencis), Hadzikadunic, Schonlau (80. Elfadli), Muheim - Königsdörffer (75. Stange), Meffert (75. Karabec), Richter (59. L. Reis) - Sahiti, Selke, Dompé
Zuschauer: 15210 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

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Hamburgs Davie Selke bejubelt seinen Treffer © picture alliance / osnapix | Marcus Hirnschal

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 16.02.2025 | 22:50 Uhr

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