Ausstellung von Udo Lindenberg im Bundesrat eröffnet
Politisch engagiert ist der Sänger und Künstler Udo Lindenberg schon sehr lange. Gerade "betätigt" er sich auch im Bundesrat: Seit Donnerstag hängen Bilder des Wahl-Hamburgers im Lichthof des Gebäudes. Am Donnerstag war Ausstellungseröffnung.
Insgesamt neun Bilder von Lindenberg hängen im Bundesrat. Eins davon ist "Wir ziehen in den Frieden" von 2016 - darauf zu sehen eine diverse Gesellschaft in Form des Peace-Zeichens. Und dieses Bild sei auch "die wichtigste Message" der Ausstellung, sagte Lindenberg am Donnerstagabend. Der Künstler mahnte zur Eröffnung Weltfrieden als Utopie an. Jenseits des "Kriegsverbrechers Putin" seien langfristige Zielsetzungen notwendig, sagte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. "Wir dürfen nie vergessen, wofür wir mal angetreten sind", sagte Lindenberg. Es gehe um eine Welt von morgen ohne Militär. "Die ganze Riesenkohle, die man durchs Militär-Abschaffen spart, nehmen wir dann dazu, den Hunger auf der Welt zu beenden und die Erde vor der Klimakatastrophe zu retten", so der Sänger.
Lindenberg Werke verkörpern das Motto "Horizonte öffnen"
Mit der sechsmonatigen Ausstellung will Hamburg seinen Ehrenbürger während der ein Jahr dauernden Bundesratspräsidentschaft von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ehren. Für Tschentscher verkörpern die Werke von Lindenberg in idealer Weise das Motto der Hamburger Ratspräsidentschaft "Horizonte öffnen". Denn Lindenbergs Musik genauso wie seine Bilder stünden für Weltoffenheit und Toleranz, so der Bundesratspräsident.
Tschentscher verwies bei der Ausstellungseröffnung auf die Besonderheit, wonach unter den insgesamt 37 Ehrenbürgern und -bürgerinnen der Stadt nur zwei Musiker zu finden seien: Lindenberg und Johannes Brahms (1833-1897). Tschentscher betonte Lindenbergs Einsatz gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Diskriminierung. Der Sänger sei "ein Botschafter für Freiheit und Toleranz".
Lindenberg: "Bei Entscheidungen Blick auf die Peace-Zeichen werfen"
Lindenberg selbst hofft, dass seine Gemälde einen positiven Einfluss auf die Willensbildung im Bundesrat haben werden. "Bei schwierigen Entscheidungen einen Blick werfen vom Plenarsaal auf das Peace-Zeichen", empfahl der 76-Jährige den Landesvertretungen am Donnerstag.