AIDAcosma feierte heute ihren Erstanlauf im Hamburger Hafen. © IMAGO / Andre Lenthe Foto: Andre Lenthe
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AUDIO: AIDA-Schiffe fahren erstmal nicht mehr mit LNG (1 Min)

AIDA-Kreuzfahrtschiffe: Erstmal Diesel statt Flüssiggas

Stand: 05.01.2023 06:19 Uhr

Die Kreuzfahrtreederei AIDA fährt angesichts hoher Preise für Flüssiggas erstmal nicht mehr mit LNG (Liquefied Natural Gas). Laut "Hamburger Abendblatt" betrifft das die beiden Schiffe "AIDAcosma" und "AIDAnova". LNG galt bislang in der Branche als zukunftsweisend, weil weniger Schadstoffe ausgestoßen werden.

Vorübergehend werden die Flüssiggasschiffe mit herkömmlichen Marinediesel betrieben, so eine AIDA-Sprecherin. Wie lange ist noch offen. Der Preis für LNG hat sich in den vergangenen Monaten etwa verfünffacht.

Norwegische Reederei lässt Schiffe umbauen

AIDA ist nicht die einzige Reederei, die deshalb auf Flüssiggas verzichtet. Erst vor wenigen Tagen hat die Reederei Fjord Line angekündigt, dass sie zwei LNG-Schiffe zwischen Dänemark und Norwegen aus dem Dienst nimmt, um sie für den Dieselbetrieb umbauen zu lassen.

Vorwürfe von Umweltschützern

Malte Siegert vom NABU Hamburg sagt, die Branche entlarve sich selbst, wenn sie angesichts hoher Preise ihre Nachhaltigkeitsziele opfere.

In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Kreuzfahrtreedereien Schiffe mit LNG-Antrieb bauen lassen bzw. bestellt. Vor vier Jahren war die "AIDAnova" das erste Schiff dieser Art, später folgte die "AIDAcosma". Die Reederei mit Sitz in Rostock und Hamburg wurde dafür in der Branche gelobt als Pionier. Nun also die Kehrtwende.

Antrieb mit weniger Schadstoffen

LNG-Antriebe gelten in der Schifffahrt als Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Im Vergleich zu den immer noch vorherrschenden Dieselantrieben stoßen LNG-Antriebe 15 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus. Stickstoff und Feinstaub werden fast vollständig vermieden.

Was ist LNG?

LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas. Es ist der derzeit schadstoffärmste fossile Brennstoff, der in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr einsetzbar ist. Das Erdgas wird auf minus 162 Grad Celsius gekühlt und damit verflüssigt. Da es nur etwa ein Sechshundertstel des Volumens von gasförmigem Erdgas aufweist, kann es in große Tanker geladen und per Schiff oder Lkw über weite Strecken transportiert werden - unabhängig von Pipelines. Gerade im Vergleich zum Dieselmotor stoßen moderne LNG-betriebene Motoren weniger CO2 aus, bei Schiffen und im Schwerlastverkehr etwa 20 Prozent weniger. Der Ausstoß von Schwefeloxiden und Rußpartikeln wird ganz vermieden. Allerdings sind die Investitionskosten für ein Schiff mit einem zusätzlichen LNG-Motor um 20 bis 30 Prozent höher als für einen herkömmlichen Schiffsantrieb. Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 05.01.2023 | 06:00 Uhr

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LNG (Liquefied Natural Gas)

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