AIDA-Kreuzfahrtschiffe: Erstmal Diesel statt Flüssiggas
Die Kreuzfahrtreederei AIDA fährt angesichts hoher Preise für Flüssiggas erstmal nicht mehr mit LNG (Liquefied Natural Gas). Laut "Hamburger Abendblatt" betrifft das die beiden Schiffe "AIDAcosma" und "AIDAnova". LNG galt bislang in der Branche als zukunftsweisend, weil weniger Schadstoffe ausgestoßen werden.
Vorübergehend werden die Flüssiggasschiffe mit herkömmlichen Marinediesel betrieben, so eine AIDA-Sprecherin. Wie lange ist noch offen. Der Preis für LNG hat sich in den vergangenen Monaten etwa verfünffacht.
Norwegische Reederei lässt Schiffe umbauen
AIDA ist nicht die einzige Reederei, die deshalb auf Flüssiggas verzichtet. Erst vor wenigen Tagen hat die Reederei Fjord Line angekündigt, dass sie zwei LNG-Schiffe zwischen Dänemark und Norwegen aus dem Dienst nimmt, um sie für den Dieselbetrieb umbauen zu lassen.
Vorwürfe von Umweltschützern
Malte Siegert vom NABU Hamburg sagt, die Branche entlarve sich selbst, wenn sie angesichts hoher Preise ihre Nachhaltigkeitsziele opfere.
In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Kreuzfahrtreedereien Schiffe mit LNG-Antrieb bauen lassen bzw. bestellt. Vor vier Jahren war die "AIDAnova" das erste Schiff dieser Art, später folgte die "AIDAcosma". Die Reederei mit Sitz in Rostock und Hamburg wurde dafür in der Branche gelobt als Pionier. Nun also die Kehrtwende.
Antrieb mit weniger Schadstoffen
LNG-Antriebe gelten in der Schifffahrt als Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Im Vergleich zu den immer noch vorherrschenden Dieselantrieben stoßen LNG-Antriebe 15 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus. Stickstoff und Feinstaub werden fast vollständig vermieden.