Flexikon
Dieser Laber-Podcast mit Bildungsauftrag versorgt Euch mit Klugscheißerwissen, mit dem Ihr ordentlich flexen könnt. Die Hosts Steffi Banowski und Anne Raddatz suchen für Euch nach Antworten auf Fragen, die Ihr Euch unbedingt mal stellen solltet: Wie lügt man glaubwürdig? Wie werde ich Influencer*in? Wie mache ich Schluss, ohne gehasst zu werden? Und sind die Leute im Swingerclub wirklich so sexy wie auf den Werbetafeln? Steffi und Anne sprechen getrennt voneinander mit Expert*innen und präsentieren sich und Euch die Ergebnisse. Ein Thema, verschiedene Sichtweisen. Hört Euch schlau!
FOLGEN

#95 Brüste rein oder raus: Wie viel darf ich zeigen?
Weg mit den BHs! Heute machen wir euch die Brüste!
Zu diesem Körperteil hat anscheinend jeder eine Meinung. Vor allen Dingen die, die gar keinen Busen haben.
Zu groß, zu klein, zu schwer, zu speckig, zu prall, zu faltig, falsch eingepackt, falsch ausgepackt. Mit seinen Brüsten kann man es wohl wirklich niemandem recht machen, am aller wenigsten sich selbst.
Aber warum steht die ganze Welt mit diesen paar hundert Gramm Drüsengewebe auf Kriegsfuß? Warum werden Nippel geblurrt und Politikerinnen für den falschen Ausschnitt bloßgestellt? Und warum sind Fußpilz und ein behaarter Rücken im Freibad kein Problem, aber zwei freischwingende Frauenbrüste „Erregung öffentlichen Ärgernisses?“
Das haben wir Julia Fritzsche gefragt. Die Journalistin hat das Buch „Oben Ohne“ geschrieben und sich tief in die Schamgeschichte der weiblichen Brust vergraben.
Wir waren da auch schon mal lockerer. Aber gerade in den letzten Jahren sind die Regeln immer strenger geworden.
Social-Media-Konzerne ziehen eine nicht ausreichend verdeckte Brustwarze schneller aus dem Verkehr, als die erste Öse des BHs geöffnet ist. Julia plädiert für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Brustbereich.
Micaela Schäfer ist davon hingegen nicht überzeugt, auch weil sich so eine um sich greifende Freizügigkeit wahrscheinlich eher kontraproduktiv auf ihr eigenes Geschäftsmodell auswirkt.
Seit 16 Jahren ist Micaela Erotikmodel und dafür bekannt, ihre Brüste auch an unkonventionellen Orten zu präsentieren.
Und wie das mit einem Business so ist, müssen regelmäßig neue Ideen her. Aktuell hat sie Kussmünder auf ihre Brustwarzen tätowiert. Man kann sich ausmalen, welche Höllenschmerzen das gewesen sein müssen.
Aber Micaela nimmt ihr Geschäft ernst und hat sich mit ihren Brüsten ein finanziell unabhängiges Leben und eine stabile Altersvorsorge finanziert.
Wie ist das, wenn man auch im Alltag - im Wartezimmer, im Kiosk, am Geldautomaten – immer erst einmal „die Nackige mit dem gemachten Busen“ ist?
Warum gilt man mit großen Brüsten auch heute noch als nicht besonders intelligent?
Und ist das, was Micaela macht, eigentlich auch ein bisschen feministisch?
Beantwortet Micaela Schäfer in diesem Flexikon.
Und hier noch die nicht repräsentativen Studien von Anne, die uns ratlos zurücklassen:
https://www.researchgate.net/publication/381707925_The_Role_of_Breast_Morphology_in_Women's_Rival_Derogation_Tactics
https://worldpopulationreview.com/country-rankings/breast-size-by-country
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