Welt der Musik
Sonntag, 16. Oktober 2022, 18:00 bis
19:00 Uhr
Abraham Mendelssohn, der Vater des Komponisten, hatte die Idee, sein Sohn Felix solle eine längere Reise nach England unternehmen, um bereits in jungen Jahren wichtige Erfahrungen als Künstler zu sammeln. Es wurde auch eine Bildungsreise, die das junge Genie bis nach Schottland führte. Bereits 1829 erntete Mendelssohn in England als Komponist, Pianist und Dirigent höchste Anerkennung. Aufschlussreiche Briefe des Komponisten und zeitgenössische Schilderungen anderer England-Reisender vermitteln ein interessantes Bild der damaligen britischen Gesellschaft und ihres Musiklebens. Während seiner ersten Englandreise erhielt Mendelssohn viel Unterstützung und Protektion durch den Pianisten und Komponisten Ignaz Moscheles, der bereits längere Zeit in London ansässig war. Dadurch öffneten sich für den jungen Komponisten viele Türen im Musikleben und in der Londoner Aristokratie.
1. Sinfonie in c-moll
Mendelssohns 1. Sinfonie, op. 11, wurde unter seiner Leitung in der englischen Hauptstadt ein überwältigender Erfolg. Außerdem spielte er u.a. Beethovens 5. Klavierkonzert und Webers Konzertstück in f-moll - auswendig, was damals unüblich war und besondere Anerkennung hervorrief. Publikum, Kollegen (unter ihnen der in London lebende Komponist und Pianist Johann Baptist Cramer) und Presse waren von Mendelssohn und seinen künstlerischen Leistungen begeistert.
Weitere Reisen
Noch neun Mal unternahm Mendelssohn Konzertreisen nach England, die ihn auch mehrmals zum Musikfest nach Edinburgh führten, wo sein Oratorium "Elias" im Jahr 1846 Uhr aufgeführt wurde - vor etwa 2000 Zuhörern. An seinen Bruder berichtete Mendelssohn über diese Aufführung: "Noch niemals ist ein Stück von mir bei der ersten Aufführung so vortrefflich gegangen… Es war gleich bei der ersten Probe in London zu sehen, dass sie es gerne mochten und gern sagen und spielten… Wärst Du nur dabei gewesen!"
Eine Sendung von Thomas Böttger.
