Kampnagel denkt groß: Neue Halle und ein Residenzgebäude
Das Hamburger Kulturzentrum Kampnagel wird in den kommenden Jahren umfangreich erweitert. Neben der Renovierung bestehender Gebäude sollen eine neue Halle und ein Residenzgebäude entstehen.
Die geplante Modernisierung sieht eine sorgfältige Renovierung der Veranstaltungsräume, der künstlerischen Einrichtungen und der öffentlichen Empfangsbereiche vor. Durch zwei Neubauten entstehen zusätzliche Flächen. Geplant seien eine neue Halle, die auf die bestehenden Hallen aufgesetzt werde, sowie der Neubau eines Residenzgebäudes, angrenzend an das bestehende Verwaltungsgebäude. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda ist voller Vorfreude: "Ich glaube, die Entwürfe zeigen sehr schön, was das Ziel hier ist: Auf der einen Seite den Charme des Ortes zu erhalten, auch das industriell Rauhe nicht wegsanieren, auf der anderen Seite aber exzellente Bedingungen für künstlerische Produktionen zu haben. Ich glaube, wenn das gelingt, werden wir Anfang der 2030er-Jahre Kampnagel vollständig wiedererkennen und trotzdem neu entdecken zu können."
Vier Jahre Sanierung ab September 2026
Die geplante Modernisierung findet im laufenden Betrieb statt. Ab September 2026 soll für knapp vier Jahre saniert werden. Der geschichtsträchtige Industriestandort, auf dem früher Schiffs- und Hafenkräne hergestellt wurden, wird denkmalgerecht erweitert. Auch die Technik wird auf den neusten Stand gebracht. Das wichtigste Projekt: die neue Halle K 7 - mit viel Platz für Proben, Werkstatt- und Lagerräumen.
Residenzgebäude für Künstler und Wissenschaftlerinnen
Außerdem soll es noch einen Neubau geben - ein Residenzgebäude, das an das bestehende Verwaltungsgebäude angrenzt. "Wir werden ein Residenzgebäude bauen mit 26 Betten. Da werden wir internationale Künstler*innen, mit denen wir arbeiten, mit denen wir neue Produktionen machen. Aber auch mal Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Kontinenten der Welt einladen. Die werden einfach neben der freien Szene hier arbeiten können. Darum werden wir auch schon international beneidet", schildert die künstlerische Leisterin Amelie Deuflhard die umfassenden Pläne.
Das alte Verwaltungsgebäude wird renoviert und über Zugänge mit dem neue Haus für die Künstler und Künstlerinnen verbunden sein. Die Bäume und der Garten sollen erhalten blieben. Vielleicht wird die neu gestaltete Kulturfabrik ja sogar eine Konkurrenz zur Elbphilharmonie. Das Architekturbüro Lacaton & Vassal gilt als international renommiert. "Mit diesen Architekten erwarten wir uns natürlich auch, dass es neben der Elbphilhamonie auf eine ganz anderer Art und Weise eine neue Architektur-Site in Hamburg geben wird: Und die heißt Kampnagel."