NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 18. Januar 2024, 20:00 bis
22:30 Uhr
Mehr als zehn Jahre sind seit dem Debüt der Geigerin Isabelle Faust bei der NDR Radiophilharmonie vergangen. Nun ist sie wieder im Großen Sendesaal zu hören, und zwar mit dem Violinkonzert a-Moll von Antonín Dvořák. Gleichzeitig kehrt Andrew Manze ein halbes Jahr nach seinem offiziellen Abschied als Chefdirigent ans Pult des Orchesters zurück. Nachdem er im Juni 2022 bereits Edward Elgars erste Sinfonie vorgestellt hatte, fiel seine Wahl diesmal auf die Nr. 2.
Ein ideales Team: Faust und Manze
"Eine Sternstunde" attestierte ein Kritiker Isabelle Faust und ihrer CD-Einspielung von Dvořáks Violinkonzert. Seitdem hat die Geigerin das Werk an vielen Orten vorgestellt, etwa in Paris, Prag und Wien. Vor allem aber ist sie eine Künstlerin mit einer faszinierenden Bandbreite, die sich bei Spezialensembles für Barock oder Neue Musik genauso heimisch wie bei traditionellen Sinfonieorchestern. Damit passt Isabelle Faust ideal zu Dirigenten wie Andrew Manze. Der ehemalige Barockgeiger ist ja längst auch in allen anderen musikalischen Epochen zu Hause, wie er während seines neunjährigen Engagements in Hannover eindrucksvoll bewiesen hat. Umso schöner, dass Manze sich nun einem Komponisten widmet, der bislang noch kaum auf seiner Agenda stand: Antonín Dvořák.
Vielschichtig: Elgars Sinfonie Nr. 2
Die zweite Konzerthälfte verspricht eine Entdeckung: denn von Edward Elgar sind auf dem Kontinent vor allem die Hits "Pomp and Circumstance" und "Enigma Variations" bekannt. Dabei ist gerade Elgars zweite Sinfonie ein faszinierend vielschichtiges, emotionales Werk, das mit viktorianischem Sendungsbewusstsein beginnt, dann aber zunehmend Fragen und Selbstzweifeln Raum gibt. In kaum einer anderen Komposition hat sich Elgars komplexe Persönlichkeit so niedergeschlagen wie in dieser Sinfonie.
Moderation: Christiane Irrgang