NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 13. Januar 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Sergej Prokofjews Erstes Violinkonzert sprüht vor zahlreichen filigranen Melodieführungen. Es ist ein Paradestück bedeutender Geigenvirtuosinnen und -virtuosen - so auch von Alina Pogostkina, die nun zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurückkehrt.
Die in St. Petersburg geborene Geigerin hat als erste Deutsche den 9. Internationalen Jean Sibelius Wettbewerb in Helsinki 2005 gewonnen. Seitdem wird sie von den großen Orchestern weltweit als Solistin eingeladen. Alina Pogostkina spielt auf der "Sasserno" von Antonio Stradivari von 1717, die ihr von der Nippon Music Foundation zur Verfügung gestellt wird.
Harte Klänge und jüdischer Klagegesang
"Also, das klingt ja besser als das Original!", soll Dmitrij Schostakowitsch ausgerufen haben, als er eine Bearbeitung seines Streichquartetts op. 110 sah. Diese hatte sein Schüler, der Dirigent Rudolf Barschai, angefertigt. Schostakowitsch hängte ein "a" an die für das Streichquartett vorgesehene Opuszahl und nannte das Ganze "Kammersinfonie".
Das Quartett hatte Schostakowitsch geschrieben, als er sich für eine Filmproduktion mit der Zerbombung Dresdens auseinandersetzte. Unter harten Klängen lässt er einen jüdischen Klagegesang hervortreten und evoziert mit heftigen Saitenanschlägen ein Erschießungskommando. Die größere Besetzung der Kammersinfonie mit der vollen Tiefe der Kontrabässe verstärkt noch einmal die Wirkung.
Janáček & Prokofjew: Strahlender Trompetenklang und filigrane Geigenstimme
Dem dunklen Streicherklang setzt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Sakari Oramo mit Leoš Janáčeks Sinfonietta triumphale Bläserfanfaren entgegen. Als Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra und regelmäßiger Leiter der BBC Proms hat der finnische Dirigent ein Händchen für abwechslungsreiche Programmgestaltung. Bis zu zwölf Trompeten treten bei Janáček an und entwickeln einen mitreißenden Sog voller Strahlkraft. Mit Motiven aus mährischen Volkstänzen feiert der tschechische Komponist seine Heimat.
Moderation: Stephan Sturm