NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 03. März 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
"Ich lege mich nie zu Bette ohne zu bedenken, dass ich vielleicht (so jung als ich bin) den andern Tag nicht mehr sein werde", schrieb Wolfgang Amadeus Mozart in einem Brief an seinen sterbenskranken Vater. Die Allgegenwart des Todes ließ dem Komponisten das Leben umso fragiler und kostbarer erscheinen. Vielleicht ist es diese Einsicht, die in Mozarts Requiem durchschimmert und jene geradezu überirdische Schönheit hervorruft.
Wort und Musik
Den Dirigenten Manfred Honeck lässt das letzte Werk Mozarts seit vielen Jahren nicht mehr los. In seinem Projekt "Ein Requiem - Mozart und der Tod in Wort und Musik" leitet der vielfache Preisträger und langjährige Freund des NDR Elbphilharmonie Orchesters das unvollendete Werk bis zu jenem Punkt, an dem es durch Mozarts Tod abrupt abbricht. Die üblicherweise gespielte Vollendung von Mozart-Schüler Franz Xaver Süßmayr lässt Honeck weg, stattdessen ergänzt er die Musik mit Textfragmenten aus bildgewaltigen Bibelstellen, Briefen des Komponisten und Gedichten - aber auch mit anderen Musikstücken.
Honeck und Brandt: Kultstatus
In Honecks Vorarlberger Heimatregion haben die Aufführungen an Karfreitag längst Kultstatus erreicht. Für Hamburg gewann der Dirigent neben einer hochkarätigen Solistenriege, dem Chor des Lettischen Rundfunks und dem NDR Vokalensemble auch den prominenten Schauspieler Matthias Brandt als Sprecher der Texte. Dem Projekt "Ein Requiem" stellt Honeck zwei Werke voran, die gleichfalls in Mozarts Todesjahr 1791 entstanden sind: die Ouvertüre zu Mozarts Oper "La clemenza di Tito" und eine von Joseph Haydns sogenannten "Londoner Sinfonien", die Sinfonie D-Dur Nr. 93.
Moderation: Friederike Westerhaus