Das Konzert
Montag, 23. Oktober 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Gemeinsam mit befreundeten Interpreten spielte Jörg Widmann ein Konzert im Verdo Konzertsaal in Hitzacker. Eingerahmt wurden Widmanns eigene Werke von einem Klavierrondo Mozarts und dessen A-Dur-Klarinettenquintett. Das sei "Musik der Freundschaft zu Stadler und der Liebe zur Klarinette", meint Widmann und bezieht sich dabei auf Anton Stadler, den Klarinettisten, für den Mozart komponiert hatte.
Mozart aktuell eingebettet
"Hi Mozart" lautete das Motto der Sommerlichen Musiktage Hitzacker 2023. Keinen Genie-Kult treiben wollte Festivalleiter Oliver Wille treiben, sondern eine persönliche Auswahl von Mozarts Werken in einen Zusammenhang bringen mit aktuellen Interpretationsweisen und zeitgenössischen Kompositionen.
Humor und bayerisches Heimweh
Mozart war bekannt für seinen - teilweise anzüglichen und schrägen - Humor. Jörg Widmann bietet eine sehr greifbare Art musikalischen Humors, beispielsweise in seinen Duos für Violine und Violoncello. Die hat er in Dubai komponiert, als er Heimweh nach bayerischen Walzern empfand und sich mit Motiven der James-Bond-Filmmusik beschäftigte. Antje Weithaas und Stefan Heinemeyer haben die technisch kniffligen und dennoch unterhaltsamen Duos in Hitzacker auf die Bühne gebracht.
Schubert als Vorgänger Freuds
Der ungarische Pianist Dénes Varjon war für die ernste Seite zuständig, für das verträumt-spielerische D-Dur-Rondo, das Mozart einer unbekannten Dame gewidmet hat, und für "Idylle und Abgrund", mit dem Jörg Widmann tief in Franz Schuberts klingende Seele hineinblickt. Schubert sei ein Vorläufer Siegmund Freunds gewesen, glaubt der Komponist sogar.
Eine Sendung von Volker Michael.