Das Konzert
Sonntag, 30. März 2025, 13:00 bis
15:00 Uhr
Am 8. März wird nicht nur der Weltfrauentag gefeiert, sondern in diesem Jahr auch das 50. Jubiläum des "Internationalen Jahres der Frau". Das nahm der Vorstand des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chors Hamburg zum Anlass ein Konzert mit Werken ausschließlich von Frauen zu veranstalten.
"Einerseits, weil es ganz viele Komponistinnen gibt, die dringend in die Konzertprogramme aufgenommen werden müssen. Es gibt wahnsinnig viel Interessantes zu entdecken. Und dann haben wir ja nicht ohne Grund dem ganzen auch eine politische Dimension gegeben: wir möchten zeigen, wie viel es auf unserer Welt noch zu tun gibt." Sagt die künstlerische Managerin und Mitsängerin des CPE-Bach-Chors Hamburg Sophie Werkmeister. Die Wahl fiel dabei auf drei Frauen, die sowohl im 19. Jahrhundert als auch heute gefeierte Komponistinnen sind.
"Norddeutsche" Faust-Ouvertüre
Eine davon ist die norddeutsche Komponistin Emilie Mayer. Ähnlich wie Wagner, Berlioz und Schumann ließ sie sich von Goethes Faust-Stoff inspirieren und komponierte ihre Faust-Ouvertüre. Im Alter von 70 Jahren wusste sie bestens, wie sie ihr Werk erfolgreich vermarkten konnte: sie ließ Noten drucken und widmete ihr Werk einer Fürstin. Keine zwei Jahre nach der Komposition wurde ihr, bis heute, bedeutendstes Werk in Berlin uraufgeführt.
OPUS KLASSIK-Preisträgerin
Die Hauptstadt wurde auch für die zeitgenössische Komponistin Konstantía Gourzí zum Karriere-Sprungbrett. Während ihres Studiums assistierte sie Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern und gewann ihre ersten Preise, viele weitere kamen dazu. Erst vor zwei Jahren wurde sie mit dem Opus Klassik als "Komponistin des Jahres" ausgezeichnet. Zu ihrer Arbeit als Komponistin und Dirigentin lehrt sie auch der Musikhochschule München. Dort ist sie Vorbild für viele junge Studentinnen. Beim Festkonzert in der Hamburger Laeiszhalle präsentierte sie zwei ihrer Werke. In "Variation 21" versteckt sich die musikalische Antwort der Komponistin auf die Frage, was sie mit Blick auf das 21. Jahrhundert empfindet. Etwas konkreter ist die Inspiration für Gourzís Werk "Mondaufgang am Meer". Der Maler Caspar David Friedrich malte dieses Bild 1822. Letztes Jahr wurde die Komponistin von den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern damit beauftragt, ihre eigene musikalische Fassung des Gemäldes zu schaffen - zu Ehren von Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag.
Religiöse Erfahrung
Inspiration für ihr einziges geistliches Werk bekam die britische Komponistin Ethel Smyth nicht durch ein Gemälde, sondern einen Spaziergang durch die Stadt München. Die Religiosität der Menschen vor Ort, aber auch der Tod zweier ihr nahstehender Menschen veranlasste sie zur Komposition ihrer Messe in D-Dur. Danach, sagte sie selbst, "wich der orthodoxe Glaube merkwürdigerweise von mir, um niemals zurückzukehren…". Es blieb bei diesem einen geistlichen Werk von ihr.
