Das Konzert
Freitag, 14. Februar 2025, 20:00 bis
23:00 Uhr
Nach einem fulminanten Auftakt 2023 geht das Festival "Elbphilharmonie Visions" 2025 in die zweite Runde. Zu erleben sind stilistisch vielfältige Werke aus dem 21. Jahrhundert - geschrieben von Komponistinnen und Komponisten von heute, die mit ihrer individuellen Handschrift auf die Gegenwart und ihre Fragestellungen reagieren.
Clara Ianotta: Weiterentwicklung des Klangs
Das Orchester als Insekt, "das sich häuten kann und so die Vergangenheit abstreift", so beschreibt die italienische Komponistin Clara Iannotta ihr Werk "Moult" (Häutung). Ihr Ansatz besteht darin, Klänge aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, bis an die Grenzen des Geräuschhaften.
Arnulf Herrmann: Fülle an musikalischen Abgründen
In extreme Ausdrucksbereiche wagt sich auch Arnulf Herrmanns "Tour de Trance" nach einem Gedicht von Monika Rinck, "zum fernbleiben der umarmung". Herrmann reizte dieser "existentielle und gleichzeitig abstrakte Text", der sich durchaus post-apokalyptisch lesen lässt. Die Musik reflektiert dies mit einer dunklen Instrumentation und einer äußerst anspruchsvollen Sopranpartie, die die Spannung bis zur letzten Note aufrechterhält. Den Vokalpart in diesem Konzert übernimmt, wie bereits bei der Uraufführung von "Tour de Trance" im Jahr 2021, die Sopranistin Anja Petersen. Mit Pierre Bleuse steht ein Spezialist für die Musik unserer Gegenwart am Pult der NDR Radiophilharmonie. Der vielseitige französische Dirigent ist derzeit u. a. Musikdirektor des Ensemble intercontemporain.
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