Elbphilharmonie Visions. Pierre Bleuse und Anja Petersen
Die NDR Radiophilharmonie und Sopranistin Anja Petersen sind zu Gast in der Elbphilharmonie Hamburg - mit Werken von Clara Iannotta und Arnulf Herrmann.
Das Orchester als Insekt, "das sich häuten kann und so die Vergangenheit abstreift". So beschreibt die italienische Komponistin Clara Iannotta ihr Werk "Moult" (Häutung). Ihr Ansatz: Klänge aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, bis an die Grenzen des Geräuschs. In extreme Ausdrucksbereiche wagt sich auch Arnulf Herrmanns "Tour de Trance" nach einem Gedicht von Monika Rinck. Herrmann reizte der "existentielle und gleichzeitig abstrakte Text", der sich durchaus post-apokalyptisch lesen lässt. Die Musik reflektiert dies mit einer dunklen Instrumentation und einer äußerst anspruchsvollen Sopranpartie, die die Spannung bis zur letzten Note aufrechterhält. Den Vokalpart in diesem Konzert übernimmt, wie bereits bei der Uraufführung von "Tour de Trance" im Jahr 2021, die Sopranistin Anja Petersen. Mit Pierre Bleuse steht ein Spezialist für die Musik unserer Gegenwart am Pult der NDR Radiophilharmonie. Der vielseitige französische Dirigent ist derzeit u. a. Musikdirektor des Ensemble intercontemporain.