Das Konzert
Donnerstag, 27. Februar 2025, 20:00 bis
22:00 Uhr
Für Andris Nelsons, Chefdirigent des Gewandhausorchesters und des Boston Symphony Orchestra, ist Bruckners Achte ein Werk mit einer einzigartigen Aura: Bruckner drang hier in Regionen vor, die anderen Komponisten unerreichbar blieben.
Klanglichen Sog
Entsprechend bedeutet die Aufführung der Symphonie für ihn "eine existenzielle Erfahrung". Nelsons' enge Verbindung mit diesem Werk hört man seinen Interpretationen an. Das Aufblühen und Vergehen der Themen, das Anschwellen und Abbrechen musikalischer Spannungsbögen entwickelt bei ihm einen klanglichen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
Schöpfung eines Giganten
Die Uraufführung von Bruckners Achter Symphonie im Jahr 1892 in Wien war ein triumphaler Moment. Selbst der sonst äußerst kritische Rezensent Hugo Wolf geriet ins Schwärmen und bezeichnete das Werk als "die Schöpfung eines Giganten", das "an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle anderen Symphonien des Meisters überragt." Die langen Zweifel und Überarbeitungen im Entstehungsprozess hatten sich also ausgezahlt: Die Premiere war nicht nur Bruckners größter Erfolg, sondern auch ein glänzender "Sieg" über seine hartnäckigen Kritiker in Wien. Sogar sein erklärter Widersacher Johannes Brahms soll widerwillig eingestanden haben: "Bruckner ist doch ein großes Genie."
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