Pepper-Blog (23) Kaputte Laser und eine Reise nach Dänemark
Wie können kleine Sprachen und regionale Dialekte bewahrt, beziehungsweise gefördert werden? Diese Problematik betrifft nicht nur uns Norddeutsche sondern genauso unsere dänischen Nachbarn, erzählt mir Thomas Sievers im Interview.
Hallo Thomas, wie geht es dir und Pepper?
Thomas Sievers: Danke für die Nachfrage. Mir geht es gut. Ja, und Pepper, der hatte leider einen technischen Fehler an seinen vier Lasern und muss zur Reparatur eingeschickt werden.
Nach Japan?
Sievers: Nein, das wird hier in Deutschland über den Vertrieb geregelt. Er wird mit einer Spedition abgeholt, repariert und hoffentlich schnell zurückgeschickt.
Wofür benötigt er die Laser?
Sievers: Es betrifft die Sensoren des Entfernungsmessers. Ohne die korrekte Abstandseinschätzung kollidiert er ungewollt mit Tischkanten - das wollen wir vermeiden.
Abgesehen von diesem Vorfall, was war in den letzten Wochen herausragend?
Sievers: Das Highlight war die Einladung nach Dänemark. Zusammen mit unserem Digitalisierungsminister Dirk Schrödter und unserem Minderheitenbeauftragten (und Bevollmächtigten für Dänemark) Johannes Callsen besuchten wir das Digitalisierungsministerium in Kopenhagen. Also, wir saßen im Ministerium mit dem Staatssekretär und weiteren Experten zusammen.
Dort hast du das Projekt "Pepper lernt Platt" kurz vorgestellt und mit Experten gesprochen?
Sievers: Ja auch, aber wir sprachen vor allem über ein neues dänisches Projekt zur Erstellung einer Sprachdatenbank für verschiedene dänische Dialekte, die als Grundlage für ein eigenes dänisches Sprachmodell dienen soll. Das will man nicht allein den Amerikanern überlassen.
Könntest du mehr über das Gespräch und das Projekt berichten? Wie könnte Pepper davon profitieren?
Sievers: Wenn das Sprachmodell fertig ist, könnte es als Basis dienen, um auch andere Sprachen wie Deutsch oder Plattdeutsch zu trainieren. Das dauert aber alles noch, die Datenbank mit Texten und Sprachproben wird gerade erst aufgebaut.
Ja, zur dänischen Hochsprache "Rigdansk" kommen noch zahlreiche Insel-Dialekte dazu. Und die werden ähnlich wie bei uns, von der Hochsprache zunehmend verdrängt. Sprich, wir haben grenzüberschreitend gemeinsame Interessen, wenn es darum geht, jahrhundertealte Sprach- und Kulturschätze mithilfe von KI zu bewahren und zu beleben. Spannend. Welche weiteren Schritte planst du mit Pepper?
Sievers: Der nächste Schritt ist, dass Pepper Plattdeutsch wirklich zu verstehen lernt. Und es gab eine Anfrage aus Nordrhein-Westfalen, wo auch nach einer Lösung für das Plattdeutsche gesucht wurde. Das ist eine weitere Herausforderung aufgrund der Vielfalt der regionalen Varianten.
Da wird nicht geschnackt, und auch nicht "geprotet" wie in Niedersachsen, sondern "gekört". Vielen Dank Thomas - und Pepper wünsch ich: "Gute Besserung!" Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Das Interview führte Lornz Lorenzen.