Max Mutzke und Marialy Pacheco begeistern in der Elbphilharmonie
Am Sonntagmorgen begegneten sich mit Max Mutzke und Marialy Pacheco zwei hochkarätige Musiker in der Elbphilharmonie - in einem besonderen Konzert im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Wenn Max Mutzke kommt, bringt er gute Laune mit: "Ich freue mich sehr, weil ich das Publikum sofort mitmachen lasse. Die haben gar keine Chance. Ich komme rein und das Publikum muss sofort mitsingen. Das bricht so schnell das Eis, dass es immer ein ganz cooler Moment ist. Der zieht sich den ganzen Abend durch."
Marialy Pacheco: Pianistin zwischen Jazz und Klassik
Tatsache: So viel Miteinander steckt an, macht hellwach. Sogar am Sonntagmorgen. Das Gute: Max Mutzke hat jemanden mitgebracht, eine musikalische Partnerin auf Augenhöhe. Am Klavier sitzt die kubanische Pianistin und Komponistin Marialy Pacheco. "Das macht den Reiz aus, dass die Leute ihr kubanisches Temperament und ihr musikalisches Verständnis mitbekommen", sagt Mutzke. "Marialy ist nicht nur eine kubanische Jazzpianistin, sondern sie ist auch total mit der Klassik verwurzelt, spielt Bach und liebt das. Sie ist da auch virtuos drin - und das gibt es ganz selten."
Für dieses hochkarätige musikalische Rendezvous hat sie die Songs von Max Mutzke neu arrangiert. Er hat ihr dabei freie Hand gelassen. Freiraum geben, das Maximum an Kreativität wecken - das scheint typisch für den Sänger aus Waldshut-Tiengen. "Ich habe sofort gewusst, ich kann dieser Frau total vertrauen", erzählt Mutzke. "Ich kann sie machen lassen und sie wird aus jedem meiner Songs etwas ganz Besonderes machen."
Zufälliges Kennenlernen auf einem Festival
Tatsächlich: Die Arrangements funktionieren bestens. Zufällig kennengelernt haben sich die beiden auf einem Festival. Sie gab ein Konzert, er eines knapp danach. Er, der ehemalige Schlagzeuger, lauschte ihrer rhythmischen Musik begeistert, sie hat ihn singen gehört und ihn gefragt, ob er ihr einziger Duett-Partner auf ihrem neuen Album sein könnte.
Der stimmgewaltige Sänger, dessen Organ mühelos den großen Saal der Elbphilharmonie füllt, versteht sich als Teamplayer: "Wir sind nur zwei Personen. Dadurch braucht jede Person die Hälfte der Bühne und gleichzeitig macht man nur zu zweit 100 Prozent. Das muss man total als Team sehen", meint der Sänger.
Max Mutzke urmarmt das Publikum mit seiner Musik
Max Mutzke, dieser "Star von nebenan", charmiert, plaudert, spricht mit dem Publikum wie einem alten Freund und schafft automatisch Nähe. Man spürt gleich, das ist keine Show. In der Elbphilharmonie zu spielen, sei für Mutzke, der manchmal drei bis vier Konzerte pro Woche gibt, immer noch ein Highlight.
Der große Saal, sagt er, erlaube ganz viel: "Was wir dynamisch hier machen können, ist der absolute Wahnsinn. Wir können so klein spielen, dass man ein Hüsteln hört, aber wir können auch so laut spielen, dass die Leute sich richtig umarmt fühlen von der Musik!" Das Publikum lässt sich knapp zwei Stunden auf diese Umarmung ein. Seine reibeisenraue Soulstimme und ihr perlend-leuchtendes Klavierspiel: Besser kann ein Sonntag nicht beginnen.