Polizeibilanz zur Airbeat One: "Friedlich und nahezu störungsfrei"
In Neustadt-Glewe ist am Sonntag die Airbeat One zu Ende gegangen. Eines der größten Festivals für elektronische Musik in Deutschland zog über 200.000 Besucher an und verlief "ohne größere Probleme", wie die Polizei vorläufig bilanzierte. Bei der Abreise kann es rund um Neustadt-Glewe zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Seit Sonntag, 6 Uhr früh, ist die Musik aus - die Airbeat One in Neustadt Glewe ist beendet. Der Sonnabend war nach Angaben der Veranstalter der besucherstärkste Tag auf dem beliebten Elektrofestival. Mehr als 65.000 Gäste strömten demnach auf das Partygelände auf dem Flugplatz. Die Polizei zog am Sonntag eine vorläufige Bilanz: "Die Veranstaltung verlief aus Sicht der Polizei insgesamt friedlich und nahezu störungsfrei", heißt es darin. Es seien 91 Strafanzeigen registriert worden - davon 12 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. 16 Autofahrer unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung wurden demnach aus dem Verkehr gezogen, in 23 Fällen werde wegen Diebstahls ermittelt und in 17 weiteren Fällen wegen Körperverletzung.
Abreiseverkehr: Punktuell kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen
Laut Polizei ist im Zuge des noch andauernden Abreiseverkehrs mit weiteren Drogendelikten im Straßenverkehr zu rechnen. Zudem könne es in und um Neustadt-Glewe punktuell zu Verkehrsbehinderungen kommen. Seit Donnerstag hatten die Festivalbesucher ohne größere Zwischenfälle gefeiert. 150 bis 200 Einsatzkräfte waren täglich präsent. Die mobile Wache der Polizei auf dem Festivalgelände habe sich bewährt, hieß es weiter. Neben der Aufnahme von Strafanzeigen wurden dort auch kleinere Angelegenheiten unterhalb der Schwelle von Anzeigen geklärt.
Veranstalter: Etwas weniger Besucher als im Vorjahr - auch wegen Taylor Swift
Auch die Veranstalter zogen eine positive Bilanz. An allen Festivaltagen zusammen wurden demnach gut 200.000 Besucher gezählt, wie ein Sprecher sagte. Im vergangenen Jahr seien es 210.000 gewesen. Trotzdem sei man zufrieden. Alle Festivals spürten dieses Jahr eine geringere Nachfrage, so die Einschätzung des Sprechers. "Dieser Sommer ist für alle eine Challenge." Dafür gebe es mehrere Gründe, wie die allgemeine Preissteigerung, die Fußball-EM im eigenen Land und auch die Taylor-Swift-Konzerte mit Ticketpreisen bis über 300 Euro. Das Ticket für alle drei Tage der Airbeat One habe im Schnitt 159 Euro gekostet, zuzüglich Camping. "Wir haben die Ticketpreise nur um zehn Euro angehoben", so der Sprecher.
Handel in Neustadt-Glewe profitiert: "Als wenn Sie ein Weihnachtswochenende haben"
Auch der Handel in Neustadt-Glewe profitiert von dem Festival. "Wir haben Pachteinnahmen auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist es so, dass der Handel und einzelne Unternehmen davon profitieren", sagte Bürgermeister Steffen Klieme (CDU) dem NDR Nordmagazin. So sei insbesondere bei den Discountern der Umsatz stark gestiegen. "Das ist so, als wenn Sie ein Weihnachtswochenende haben."
Der Flugplatz - eine Partyzone aus Zelten
Die Airbeat One, das größte elektronische Musikfestival des Nordens, war am Donnerstag um 16 Uhr offiziell eröffnet worden. Der Flugplatz Neustadt-Glewe glich einer Kleinstadt aus Zelten. Auf dem Hauptgelände des Festivals waren sechs Bühnen aufgebaut - die Hauptbühne war mit 180 Metern in diesem Jahr nochmals 30 Meter breiter als im vergangenen Jahr.
Motto: "Vive la France"
Die 21. Ausgabe des Festivals stand in diesem Jahr unter dem Motto "Vive La France". Auf dem rund 150 Hektar großen Festivalgelände sorgten bis Sonntag früh insgesamt 228 DJs aus aller Welt für gute Stimmung. Paul Kalkbrenner, Armin van Buuren, Scooter oder auch der Schweriner DJ KXXMA legten unter anderem an den vier Festivaltagen auf. Laut Veranstalter wurden auch viele internationale Besucher aus Dänemark und Polen erwartet. Der NDR war mit der N-JOY Bühne auf dem Campinggelände ebenfalls vertreten. Die 22. Ausgabe der Airbeat One findet den Angaben zufolge vom 9. bis 13. Juli 2025 statt. Welches Land dann im Mittelpunkt steht und auf der Hauptbühne aufwendig in Szene gesetzt wird, soll am 1. August bekanntgegeben werden.