"Long Player": Rundes Werk im bewährten Fanta 4-Stil
Heute ist mit "Long Player" das elfte Studioalbum der Fantastischen Vier erschienen. Es umfasst sechzehn Songs, in die die gebürtigen Stuttgarter all ihr Hip-Hop-Wissen und ihre Erfahrung legen.
Ganze fünf Jahre betrug die Produktionszeit des neuen, mittlerweile elften Studioalbums der Fantastischen Vier. Seit 1989 besteht die Formation unter diesem Namen. Gegründet in Stuttgart, hat es die Mitglieder inzwischen in unterschiedliche Städte verschlagen - teilweise aber auch aufs Land. Nach 35 Jahren Bandbestehen spielen diese Distanzen aber wohl nur noch eine untergeordnete Rolle.
Smudo und Co. als Long Player im Geschäft
"Long Player", so ist nun der Titel des neuen Albums, der ursprünglich eigentlich mal "Ü" lauten sollte. Als Abkürzung für Über: über 30, über 40, über 50. Jahre, angewendet auf Alter und / oder Bandbestehen. Auf die Idee für "Long Player" brachte die Fantastischen Vier eine Aussage ihres Managers Andreas Läsker, Spitzname: Bär.
Smudo erklärt, wie der Album-Titel entstanden ist: "Ich hab geträumt von Bär, wie er vor 35 oder 20 Jahren mal gesagt hatte 'so und so viel Longplayer verkauft', also Langspielplatten. Dann dachte ich, das ist eigentlich ein super Album-Titel. Denn wir sind ja wohl Long Player. Wir playen im Business und das schon lange." Michi Beck sieht es genauso: "'Long Player' ist jetzt nicht nur ein Song geworden auf dem Album, sondern trifft es auch inhaltlich."
Hip-Hop-Dinosaurier reflektieren über Zeit
Trotz des fünf Jahre dauernden Entstehungsprozesses des neuen Albums ist "Wiedersehen" der einzige Song, der während der Corona-Pandemie geschrieben wurde. Generell kann man festhalten, dass in "Long Player" viel über Zeit reflektiert wird und auch darüber, wie man als Band mit eben dieser gegangen ist und sich entwickelt hat.
"Es ist dann immer wieder ein Problem von Themen, weil alles schon geschrieben wurde. Was sind denn Themen, die interessant sind? Und tatsächlich gab es da etwas, was wir erzählen konnten, aber da mussten wir uns erst hinbewegen. Nämlich die Zeit. Wir sind jetzt die Hip-Hop-Dinosaurier, die Veteranen, wir sind hier. Fest im kulturellen Gedächtnis. Man fragt nicht mehr, wie alt sind die, können die noch, sondern: Die sind da. Das ist sozusagen die Idee. Also das Thema: Zeit, Rückschau, Monument. Das hat ein bisschen Entwicklung gebraucht", berichtet Smudo.
Ende der Fanta Vier nach elf Alben?
Nach 35 Jahren Bandgeschichte und dem elften Album kommt natürlich auch die Frage auf, ob es denn das letzte Album ist. Und wie lange es die Fantastischen Vier noch geben wird. Vor allem dann, wenn sich auf dem neuen Album ein Track findet, der "Aufhören" heißt. Darauf angesprochen, sagt Smudo: "Aufhören ist eigentlich immer ein Thema. Auf fast jedem Fanta-Album findet sich ein Titel in diese Richtung. Am Ende ist das aber etwas, das uns eint. Nämlich, dass wir offen über diese Gefühle sprechen, dass wir die alle auch gelten lassen und darüber am Ende natürlich auch etwas schreiben können, was uns am Ende ein Zuhause gibt, denn die anderen drei verstehen das."
Rundes Werk mit einer Prise Soul, Pop, Rock
Nicht nur textlich befassen sich die Fantastischen Vier mit dem Thema Zeit. Sie unternehmen auf "Long Player" eine kleine Reise durch die Genres der vergangenen Jahrzehnte: mal souliger, mal poppiger und manchmal sogar psychedelisch rockig. Damit machen sie "Long Player" damit zu einem runden Werk, geprägt von Erfahrung, Lässigkeit und Selbstbewusstein.
Long Player
- Label:
- Rekord Music
- Veröffentlichungsdatum:
- 4. Oktober 2024