"Die drei ???": Karin Lieneweg spricht seit 45 Jahren Tante Mathilda
Schauspielerin, Moderatorin und Sprecherin Karin Lieneweg liebt ihren Beruf auch mit 86 Jahren noch. Was ihr bis heute am meisten Spaß macht, ist ihre Arbeit als Hörspielsprecherin - so ist sie unter anderem Tante Mathilda aus der Hörspielserie "Die drei ???".
An ihr Berufsleben erinnert sich Karin Lieneweg gern zurück. Durch eine Zeitungsannonce wird sie auf die Schauspielerei aufmerksam, als ein Theater Statistinnen suchte. Karin ging hin und wurde sofort engagiert. Auf der Bühne des Thalia Theaters stand sie zehn Jahre lang, vor der Kamera war sie in einer der ersten Krimiserien zu sehen und in einer der ersten NDR Quizshows.
Bei "Die drei ???" hat sie vor 45 Jahren angefangen. "Was ich spannend fand", erzählt die 86-Jährige, "war, das zu spielen und das zu sprechen, was dieser Mensch macht, gleichzeitig aber auch bei sich selber zu bleiben."
Karin Lieneweg: Vom TV- zum Hörspielkrimi
Bis heute sind die Hörspiele ein unglaublicher Erfolg. Produzentin Heikedine Körting hätte das anfangs nicht erwartet. Sie schätzt die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Lieneweg und freut sich immer noch, dass sie damals gleich den richtigen Blick für Tante Mathilda hatte: "Frau Lieneweg habe ich früher im Fernsehen gesehen - in irgendeiner Krimiserie hatte sie mitgemacht." "Polizeifunk ruft" war eine der ersten Krimiserien überhaupt im Fernsehen. In den 1960er-Jahren spielte Lieneweg hier die Frau eines Polizisten in Hamburg. Die Serie war damals ein Riesenerfolg, für das noch ganz junge Medium Fernsehen.
Dabei wäre sie in ihrer Anfangszeit fast gescheitert, als es um größere Rollen mit viel Text ging: "Die beiden Zähne hier waren ganz weit auseinander und dadurch hatte ich einen ungeheuren S-Fehler und zischte so 'rum. Da haben sie gesagt: 'Das ist aber schade: Du bist so ein begabtes Mädchen, aber mit diesen Zähnen ...' Und ich dachte, ich springe in die Alster. Für mich war mein ganzes Leben zu Ende. Dann bin ich zu meiner Mutter gegangen und die sagte: 'Jetzt gehen wir ganz schnell zum Zahnarzt, das wird geändert.'"
Kein Gedanke ans Aufhören
1962 präsentiert sie S-Fehler-frei eine der ersten Quizshows. "Das ist alles im Grunde in meiner Lebenszeit entstanden und das finde ich so spannend. Ich höre mir das immer an und es geht mir so durch den Kopf, was so ein Mensch alles in so einem Leben erlebt." Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht, dafür macht ihr die Arbeit vor dem Mikro zu viel Spaß.