A-cappella-Nacht in Lübeck: Viel Energie und Standing Ovations
Musik nur von menschlichen Stimmen erzeugt, ohne Instrumente: Die A-cappella-Nacht in der Lübecker Musik- und Kongresshalle im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals war ein wunderbar abwechslungsreicher Abend.
Wenn die King's Singers zu einer A-cappella-Nacht einladen, dann durchlebt das Publikum eine emotionale Reise. Alleine standen sie diesmal nicht auf der Bühne, sie haben gleich drei weitere A-cappella-Gruppen eingeladen: Vocoder aus Hamburg, German Gents aus Berlin und die Frauengruppe Vox Mandala aus Lübeck.
Für die acht Lübeckerinnen war das "Heimspiel" etwas ganz Besonderes: "Das ist schon eine große Ehre, hier singen zu dürfen und eine große Ehre, vor allem auch mit den King's Singers zusammen auf einer Bühne zu stehen und so ein tolles Programm zu singen", sagte Sarah Sieprath und gab zu, vor Aufregung die halbe Nacht nicht geschlafen zu haben.
King's Singer Howard: "Vox Mandala hat den X-Factor"
Ein Lied auf Bulgarisch, ein anderes auf Dänisch und Texte auf Englisch: Vox Mandala sind vielfältig - das begeistert auch Jonathan Howard von den King's Singers: "Ich finde, das sind Profis, obwohl sie nie auf dieser Bühne gesungen haben. Sie haben den X-Factor, sie verstehen, wie man sich in kurzer Zeit mit einem Publikum verbinden kann. Wenn man das hinbekommt, ist es egal, ob man in einem kleinen Saal ist, oder hier in der MuK. Man muss einfach wissen, wie man diese Beziehung erreicht und immer weiter daran arbeiten."
Ganz besondere Energie und Spannung auf der Bühne
Mit den King's Singers, Vocoder und den German Gents haben die jungen Frauen innerhalb von drei Wochen vier Lieder einstudiert, die sie Samstagabend gemeinsam mit insgesamt 23 Sängerinnen und Sängern auf die Bühne brachten.
Zusammen geprobt haben sie dafür gerade mal 45 Minuten. "Das ist eigentlich Wahnsinn. Aber das sind alles sagenhafte Sänger, die wissen, wie man das auch ohne viel Zeit schafft. Da gibt es auch eine ganz besondere Energie, weil man etwas nicht zu viel geprobt hat. Man kommt auf die Bühne mit noch mehr Spannung", sagte Jonathan Howard anerkennend.
Standing Ovations vom Publikum
Am Ende hat alles geklappt, aber auch Sarah Siepraht sprach von einer Herausforderung, die Stücke in so kurzer Zeit einzustudieren: "Wann fängt man an? Wann fängt man an zu singen, wann fängt man an zu stampfen - wir haben das Programm ja vorher nicht gekannt. Und wir mussten ja auch alles auswendig singen", erklärte die Lübeckerin.
Vom Publikum gab es nach rund zwei Stunden Konzert Standing Ovations und die Sängerin war glücklich: "Das war jetzt ein sehr schönes Erlebnis, dass es auch geklappt hat, weil es einfach immer eine Unsicherheit ist, wenn man auswendig singt, vor allem, wenn es sich um ein neues Programm handelt."