Organistin Iveta Apkalna: Auf der Suche nach dem perfekten Klang
Zusammen mit dem norwegischen Stavanger Symphonie Orchester unter der Leitung von Andris Poga hat die Organistin Iveta Apkalna Werke aufgenommen, die sich mit dem Thema Wasser beschäftigen. Das Ergebnis, die CD "Oceanic", ist ziemlich berauschend geworden.
Die ersten Takte von "Oceanic" klingen wie Bachs berühmte Toccata - aber zu hören ist Musik von Eriks Eisenvalds, der 1977 geboren wurde und ein Landsmann von Iveta Apkalna ist. Sein Werk "Voices of the Ocean" hat er ihr gewidmet. Neben dieser modernen Musik erklingen auch Stücke des ebenfalls 1977 geborenen österreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch auf dem Album.
"Auch heutzutage entstehen faszinierende Werke", erzählt Apkalna. "Beide Werke sind ganz wunderbar - und sie sind so unterschiedlich! Ich würde sagen, sie sind von zwei verschiedenen Welten."
"Une barque sur l'océan" und "Die Okeaniden" in großer Besetzung
Eines verbindet alle eingespielten Stücke: das Element Wasser. Das berühmte Stück "Une barque sur l'océan" des Franzosen Maurice Ravel und "Die Okeaniden" des Finnen Jean Sibelius sind zwei bekanntere Stücke, sind aber eher selten in einer so großen Besetzung zu hören wie auf dieser CD.
Mit dem ebenfalls lettischen Dirigenten Andris Poga verbindet Apkalna eine lange musikalische Freundschaft. 2014 hat sie gemeinsam mit ihm Eriks Eisenvalds "Voices of the Ocean" uraufgeführt. "Ich liebe, was ich tue, und das möchte ich auch in den Aufnahmen zeigen", so die Organistin. "Die Auswahl von Dirigent, Ort und Orchester, sowie der Spaß am Aufnahmeprozess - das war mir wichtig. Das Wichtigste ist, ob du etwas fühlst und ob du das rüberbringst."
Iveta Apkalna: Nachtschichten vor Konzerten
Apkalna verwendet viel Aufwand für jedes Konzert, um den perfekten Klang der Orgel durch die Kombination der einzelnen Register zu finden. Eine sehr aufwendige Arbeit: "Die dauert für ein Konzert manchmal acht bis zehn Stunden, einfach nur, um diese Klangfarben auszuwählen. Ich mag diese Arbeit. Trotzdem macht sie extrem müde, denn man arbeitet meistens nachts, wenn die Orgel zugänglich ist."
"Oceanic" ist ziemlich berauschend geworden und interessant durch die Kombination der unterschiedlichen Stücke. Man hört den weiten Ozean förmlich, wie sich Wellen auftürmen, Sturm über das Wasser tost oder das Meer friedliche Wellen schlägt. Es ist Musik zum Wegtauchen und Träumen.